VBZV-Newsletter 35/2018

 

 

I. Medienpolitik

Aus für Google News in Spanien

Während in Brüssel das EU-Verlegerrecht nach der Zustimmung des Parlaments abschließend beraten wird, schließt Google seinen Nachrichtenseite „Google News, in Spanien. Dort haben die Verleger bereits auf nationaler Ebene eine Lizenzgebühr für die Inhalte durchgesetzt.  

Die Ende Oktober in Spanien verabschiedete Gesetzesreform sieht vor, dass Betreiber von Suchmaschinen grundsätzlich eine Gebühr an Verlage und Autoren zahlen müssen, wenn sie Auszüge aus deren Texten anzeigen. Die sogenannte "Google-Gebühr" tritt am 1. Januar in Kraft. Der Internet-Konzern schließt Google News in Spanien am 16. Dezember und wird dann auch keine Inhalte spanischer Medienhäuser mehr erfassen. 

In Deutschland hatten mehrere Medienhäuser vergeblich versucht, Google auf Basis des Leistungsschutzrechts zu Lizenzverhandlungen für die Verwendung von Verlagsinhalten zu bewegen. Sie willigten zunächst in eine Gratis-Verwertung ein, nachdem Google ankündigte, nur Überschriften anzuzeigen. Der Streit geht aber weiter. 

Auf europäischer Ebene stimmte das EU-Parlament trotz einer beispiellosen Lobbyschlacht in einer historischen Abstimmung am 12. September 2018 der Reform des europäischen Urheberrechts zu. 

Auch die sog. Snippets, mit denen die großen Plattformen wie Google, Facebook und Twitter bei Online-Artikeln immer die vollständigen Überschriften inkl. ausführlicher Vorschautexte anzeigen und die nach deutschem Recht lizenzfrei sind, würden nach dem europäischen LSR einer kostenpflichtigen Lizenz unterliegen. 

Im nächsten Schritt erfolgt die Abstimmung des Richtlinien-Entwurfs zwischen den Organen der EU im Trilogverfahren, dann erfolgt die Umsetzung in nationales Recht. Dabei ist von den Verbänden darauf hinzuwirken, dass der nationale Spielraum im Sinne der Verlage genutzt wird. 

(Quelle: dw.com, 19.11.2018; netzpolitik.org, 19.11.2018)

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II. Vermarktung

Fahrverbote in Innenstädten, alternative Antriebe und die Diesel-Affäre beschäftigen Zeitungsleser besonders stark

Sowohl für redaktionelle Autobeiträge als auch für Werbeangebote ist die Zeitung eine wichtige und geschätzte Informationsquelle.

Das ist ein Ergebnis der ZMG-Automobilstudie 2018, die die ZMG Zeitungsmarktforschung Gesellschaft im Auftrag des BDZV erstellt hat. Sie zeigt, wo und wie sich die Menschen über Autothemen informieren und was ihre Kaufentscheidung bei der PKW-Anschaffung beeinflusst.

Die Tageszeitung bekommt dabei ausgezeichnete Noten für ihre Autoberichterstattung und wird als aktuell (70 Prozent Zustimmung), qualitativ gut (61 Prozent), kompetent (60 Prozent) und glaubwürdig (59 Prozent) bewertet und regt jeden Zweiten zum Kauf eines PKW an (48 Prozent). Vor allem die junge Zielgruppe der unter 30-Jährigen findet die Zeitung in Sachen Auto besonders kaufanregend (55 Prozent).

Die Zeitungsleser selbst bewerten Berichte und Informationen in der Zeitung rund ums Auto noch besser, und zwar als besonders aktuell (78 Prozent), qualitativ gut (70 Prozent), fundiert und seriös (je 68 Prozent), glaubwürdig (67 Prozent) und kaufanregend (56 Prozent).

Die Zeitung bietet damit nicht nur ein geschätztes und qualitativ hochwertiges Umfeld für Autowerbung. Die ZMG-Autostudie zeigt auch, dass Zeitungsleser eine besonders interessante und lukrative Zielgruppe für den KFZ-Markt sind.  Sie sind überdurchschnittlich kaufkräftig, achten besonders auf Markenimages und bezeichnen sich selbst als „ausgesprochene Autofans“ (Index 115), die sich am liebsten täglich über Autothemen informieren (Index 128). Über die Zeitung erreichen Autohersteller und Händler ihre Zielgruppe folglich besonders gut.

Aktuelle Themen rund ums Auto stoßen bei rund zwei Dritteln der Deutschen auf große Aufmerksamkeit, noch höher ist das Interesse jedoch bei den Zeitungslesern: Während etwa beim Blick auf die redaktionelle Berichterstattung die Diskussion um Fahrverbote in Innenstädten im Durchschnitt 61 Prozent der Deutschen interessiert, sind es unter den Zeitungslesern 68 Prozent. Gleiches gilt für Themen wie alternative Antriebe und Kraftstoffe (60 Prozent/ 67 Prozent), digitale Zukunftstechnologien beim Auto oder die Diesel-Affäre (jeweils 56 Prozent/ 63 Prozent). Neben der redaktionellen Berichterstattung wünschen sich 60 Prozent der Zeitungsleser auch Informationen zum regionalen Automarkt, zu Automarken sowie konkrete Werbeangebote. – Download Studienergebnisseunter: www.bdzv.de

(Quelle: BDZV, PM 16.11.2018)

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III. Digital 

Azubiyo – Per Sprachsuche zur Ausbildung 

Als erste Ausbildungsbörse in Deutschland ermöglicht „Azubiyo“ die Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz oder Dualen Studienplatz nun auch per Sprachsuche. Mit dem neuen Skill „Ausbildungssuche“ für Amazons Sprachassistentin „Alexa“ finden Bewerber mit nur wenigen Sprachbefehlen zu freien Stellen in ihrem Wunschort. 

Mit dem neuen Angebot setzt das Funke-Ausbildungsportal ganz bewusst auf den Zukunftstrend Voice Search. Den Skill hat das Team komplett in Eigenregie entwickelt.

In einem geführten Dialog machen die Nutzer beim AZUBIYO-Skill „Ausbildungssuche“ Angaben zum gewünschten Ausbildungsort, dem Wunschberuf beziehungsweise Studiengang und dem bevorzugten Ausbildungsbeginn. Im Anschluss liest die Sprachassistentin die entsprechenden Ergebnisse aus dem AZUBIYO-Stellenmarkt vor. Auf Wunsch können sich die Nutzer die interessantesten Stellen auch per E-Mail zuschicken lassen. Nutzer, die bereits ein AZUBIYO-Profil haben, erfahren dank des innovativen Matching-Verfahrens zusätzlich die persönliche Eignung zu jeder Stelle.

Sprachassistenten werden aufgrund ihrer einfachen Bedienung immer beliebter. Egal ob beim Anschalten des Wohnzimmerlichts, Abspielen der Lieblings-Playlist oder dem Stellen des Weckers – vieles funktioniert mit einem Sprachassistenten deutlich schneller und einfacher. Mehr als jeder zweite deutsche Internetnutzer verwendet die Sprachsuche bereits. Besonders beliebt ist der Trend bei den 16- bis 24-Jährigen.

(Quelle: ZMG-Info, 19.11.2018)

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IV. Veranstaltungen

Zweiter bayerischer Lehrermedientag am 21.11.2018
Pädagogen sind sich einig: Keine Angst vor der digitalen Medienwelt

Wie kann die Schule auf die Herausforderungen der modernen Medienwelt reagieren? Dieser Kernfrage widmeten sich beim zweiten Bayerischen Lehrermedientag am Mittwoch, 21. November 2018, über 1.000 Lehrerinnen und Lehrer. 15 bayerische Tageszeitungsverlage in allen sieben Regierungsbezirken richteten an ihrem jeweiligen Standort Fortbildungsveranstaltungen aus und hatten dazu Experten aus Praxis, Lehre und Forschung eingeladen. 

Die Fachreferate und Diskussionen beschäftigten sich mit der aktuellen Entwicklung der Medienlandschaft. Als Grundaussage war vielen Referaten gemein, dass alle Beteiligten keine Angst vor der neuen Medienwelt haben müssen, sondern die Entwicklungen in Print, TV, Radio, Online und Social Media als Chancen betrachten sollen. So hatte der Medienbeauftragte der Gymnasien in Unterfranken, Roland Baumann, seinen Vortrag in Würzburg unter das Motto „Digitalisierung mit menschlichem Antlitz“ gestellt. In Bamberg konnten im „Mediengarten“ Programme, Microcontroller und Lernstationen an Ort und Stelle ausprobiert werden. In München hatten sich Süddeutsche Zeitung und die Mediengruppe Münchner Merkur auf eine gemeinsame Veranstaltung verständigt und hatten neben den Expertenvorträgen noch acht verschiedene Workshops im Programm. 

Der Lehrermedientag war an allen elf Standorten von der Lehrerschaft auch in seiner zweiten Auflage stark nachgefragt. In Nürnberg luden Nürnberger Nachrichten und Nürnberger Zeitung zu einer gemeinsamen Veranstaltung ein, an den anderen Tagungsorten, nämlich Aschaffenburg,  Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Hof, Kempten, Landshut und Regensburg trat jeweils die größte Regionalzeitung als Veranstalter auf. Die Schirmherrschaft des Lehrermedientages liegt beim bayerischen Kultusministerium. 

„Gerade Tageszeitungen können mit ihren Qualitätsangeboten aufzeigen, wie wichtig der seriöse Umgang mit Nachrichten und Meinungen ist“, resümierte Markus Rick, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Bayerischen Zeitungsverleger (VBZV), das Feedback der ausrichtenden Verlage und hob die einzigartige Rolle der Lehrerinnen und Lehrer hervor, die jungen Menschen kompetent den Weg zur digitalen Souveränität aufzeigen können. Der VBZV hat den Lehrermedientag initiiert.

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V. Mitarbeiter

Bundesarbeitsgericht stärkt Streikrecht 

Gewerkschaften dürfen auch auf dem Betriebsgelände für den Arbeitskampf werben. Das hat das Bundesarbeitsgericht in Erfurt entschieden. Die Richter messen damit dem verfassungsrechtlich geschützten Streikrecht einen höheren Wert bei als dem ebenfalls verfassungsrechtlich geschützten Hausrecht der Arbeitgeber.

Im konkreten Fall haben sich der Onlineversandhändler Amazon und Verdi gestritten, weil Mitglieder der Dienstleistungsgewerkschaft auf einem Firmenparkplatz Flugblätter verteilten. Aus Sicht der Arbeitgeber muss das Unternehmen damit unfreiwillig den Streik unterstützen. Verdi argumentierte, dass nur dort alle Beschäftigten erreicht werden konnten.

Vor der Verhandlung in Erfurt war der Ausgang völlig unklar und mit Spannung erwartet worden. Zwei Landesarbeitsgerichte kamen für unterschiedliche Standorte von Amazon nämlich zu verschiedenen Einschätzungen. Während das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg die Gewerkschaftler im Recht sah, entschied das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz zugunsten des Arbeitgebers.

Seit Jahren streiten sich die beiden Parteien über einen möglichen Tarifvertrag. Verdi will erreichen, dass Amazon-Mitarbeiter nach den Tarifbedingungen des Einzel- und Versandhandels bezahlt werden. Der Konzern lehnt das ab und orientiert sich bei der Vergütung an der Logistik-Branche, in der schlechter gezahlt wird.

(Quelle: sueddeutsche.de. 20.11.2018)

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VI. Aus den Verlagen 

 

Local hero: inFranken.de feiert 10-jähriges Jubiläum

Das Nachrichten- und Serviceportale inFranken.de  wird 10 Jahre alt. Die 2008 an den Start gegangene Online-Plattform bietet seither regionale Nachrichten, Service- und Ratgeberthemen. Im September 2018 erreichte  inFranken.de mit rund 9 Mio. Besuchen (IVW) sein bisheriges Allzeithoch.

Der rasante Traffic-Anstieg ist insbesondere auf den Relaunch im November 2017 und die Veränderungen des Portals zurückzuführen. So ging mit der neuen Webseite die Umstellung auf ein responsives Design einher. Ein einschneidender Schritt: Im Oktober 2018 kamen bereits 81 Prozent der Besuche über mobile Geräte. Weitere Erfolgsfaktoren von inFranken.de sind die kontinuierliche Suchmaschinenoptimierung und die klare Fokussierung auf Social Media als Traffic-Quelle für das Portal: mittlerweile kommen zwei Drittel der  Besuche über diese Kanäle, so das Unternehmen.

Quelle: MGO, PM 19.11.2018)

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