VBZV-Newsletter 30/2018
- Verlegerverbände begrüßen Entscheidung des Finanzministerrates zur reduzierten Mehrwertsteuer für die digitale Presse
- Mittelbayerische bringt neues digitales Premium-Angebot „M-plus“ an den Start
- Wer Kaufentscheidungen trifft, liest Zeitung
- Der Wirtschaftsteil bildet: Zeitungslektüre trägt viel zum ökonomischen Wissen bei
- BDZV-Jahrbuch „Zeitungen 2018/19“: Alles über die Zeitung
I. Medienpolitik
Verlegerverbände begrüßen Entscheidung des Finanzministerrates zur reduzierten Mehrwertsteuer für die digitale Presse
Der BDZV und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) begrüßen die heutige politische Einigung des EU-Rates für Wirtschaft und Finanzen, mit der eine Anwendung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes auf digitale Presseangebote ermöglicht werden soll. Sobald der Entwurf in alle Amtssprachen übersetzt und formal geprüft sein wird, kann der noch nötige formale Beschluss erfolgen und die Richtlinienänderung in Kraft treten. Danach steht es den Mitgliedsstaaten frei, ihre jeweiligen reduzierten Mehrwertsteuersätze, in Deutschland 7 Prozent, auch auf digitale Zeitungen, Zeitschriften und Bücher zu erstrecken.
„Wir begrüßen, dass digitale Presse endlich nicht mehr schlechter gestellt wird als gedruckte Zeitungen und Zeitschriften“, erklärte ein Sprecher der beiden Verbände. „Nun ist die Bundesregierung aufgefordert, die überfällige Entscheidung der EU umfassend und schnell im deutschen Mehrwertsteuerrecht umzusetzen.“ Die Neuregelung werde die vielfältigen digitalen Presseangebote unterstützen und weitere Innovationen anregen, so der Sprecher.
(Quelle: BDZV, PM 02.10.2018)
II. Digital
Mittelbayerische bringt neues digitales Premium-Angebot „M-plus“ an den Start
Der Mittelbayerische Verlag in Regensburg hat ein neues digitales Premium-Angebot „M-Plus“ auf den Markt gebracht. Das Angebot ist kostenpflichtig und steht nur Abonnenten des Digital-Angebots offen. Damit hat der Mittelbayerische Verlag sein Paid-Content-Strategie zum sogenannten „Freemium“-Modell, einer Mischung aus frei verfügbaren und bezahlpflichtigen Inhalten, justiert. Zur Markteinführung kann das Angebot zunächst noch kostenlos getestet werden
Mit der Einführung des neuen digitalen Bezahlmodells geht ein Facelift des Online-Auftritts einher. Nachrichten aus der lokalen und regionalen Welt stehen auf mittelbayerische.de künftig besonders im Fokus. Zudem bietet die Seite den neuen Bereich der sogenannten Themenwelten. Dahinter verbirgt sich ein Serviceportal mit Themen, die im Leben der Menschen neben den harten News eine besondere Rolle spielen: Familie, Gesundheit, Freizeit, Natur und Genuss.
Alle Neuerungen sind unter dem Link www.mittelbayerische.de/neues erklärt.
(Quelle: Mittelbayerischer Verlag, PM 01.10.2018
III. Lesermarkt
Wer Kaufentscheidungen trifft, liest Zeitung
Rund 90 Prozent der Menschen, die bei gewichtigen Kaufentscheidungen das Sagen haben, lesen die gedruckte oder digitale Zeitung. Das zeigt eine Auswertung der best 4 planning 2017 III.
Dass Konsumzielgruppen oft relevanter sind als rein soziodemographische Kriterien, hat in die Mediaplanung Einzug gehalten. Für Mediaplaner ist es also sinnvoller, bei der Zielgruppenplanung auf das tatsächliche Konsumverhalten statt auf das Alter zu schauen. Wer dann noch das Kaufverhalten mit der Mediennutzung der Konsumenten vergleicht, landet für bestimmte Zielgruppen unweigerlich beim Werbeträger Zeitung.
Er liefert der werbenden Wirtschaft die Zielgruppen mit besonders hoher Kaufkraft und reger Konsumfreude. So lesen 89,8 Prozent derjenigen, die alleine über die Planung und Buchung von Urlaubsreisen entscheiden, regelmäßig die gedruckte oder digitale Zeitung (Quelle: b4p 2017 III).
Auch Käufer, die Entscheidungen über den Erwerb von Immobilien und Grundbesitz treffen, sind äußerst zeitungsaffin: 91,1 Prozent von ihnen sind Zeitungsnutzer. Gleiches gilt für die Anschaffungsentscheidung von PKWs, für Planung und Buchung von Kurztrips oder von Geldanlagen: Wer hier das Sagen hat, liest Zeitung. Jeweils rund neun von zehn dieser einflussreichen Konsumentscheider gehören zu den Zeitungsnutzern. Kaufkräftige Zielgruppen, die Werbungtreibende durch die Bank mit der Zeitung erreichen – gedruckt, online und mobil.
(Quelle: die-zeitungen.de, 27.09.2018)
Der Wirtschaftsteil bildet: Zeitungslektüre trägt viel zum ökonomischen Wissen bei
Alle drei Jahre befragt der Bundesverband deutscher Banken junge Menschen zu ihrem ökonomischen Wissen, zu den Informationsquellen und dazu, wie sie die Wirtschaftskenntnis anderer einschätzen.
Wie eine Sonderauswertung der aktuellen Jugendstudie ergab, liest ein Viertel der der 14- bis 20-Jährigen mindestens zwei- bis dreimal in der Woche den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung. Bei den 21- bis 24-Jährigen ist es ein Drittel. Die Lektüre habe deutliche Auswirkungen auf die Wirtschaftsbildung junger Menschen. So können z.B. 83 % der befragten Vielleser den Begriff Rendite erklären, bei den Wenig- oder Nichtlesern sind es nur 37 %.
Die gedruckten und digitalen Zeitungsangebote werden insgesamt von 91,5 Prozent der 14- bis 29-Jährigen regelmäßig genutzt.
(Quelle: FAZ, 02.10.2018; turi2.de, 02.10.2018, die-zeitungen.de)
IV. Sonstiges
BDZV-Jahrbuch „Zeitungen 2018/19“: Alles über die Zeitung
Deutschland ist ein Zeitungsland. Mit ihren Printausgaben und den digitalen Angeboten erreichen die Tageszeitungen mehr Menschen als je zuvor. Über 88 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahren, das sind mehr als 62 Millionen Leser und Nutzer, informiert sich regelmäßig in den Angeboten der 323 Tageszeitungen, 23 Wochenzeitungen und sechs Sonntagszeitungen. Die Zeitungen werden als verlässliche und glaubwürdige Quelle überregionaler und lokaler Nachrichten von ihren Lesern hochgeschätzt. Nachzulesen ist das im neuen Jahrbuch „Zeitungen 2018/19“, das der BDZV jüngst veröffentlicht hat.
In der mittlerweile 32. Ausgabe liefert das Werk nicht nur Zahlen zur Leserschaft sowie wirtschaftliche Daten und Fakten zur Lage der Branche, sondern auch viel Best Practice aus den Verlagen, gesellschaftspolitische Diskussionen und Expertenbeiträge zu digitalen Themen.
Ein Schwerpunkt des Jahrbuchs ist der Beitrag zur wirtschaftlichen Lage der Zeitungen vom Wirtschaftskorrespondenten Dieter Keller und Christian Eggert, Leiter Verlagswirtschaft, BDZV. Einen umfassenden Überblick über die Digitalaktivitäten der Verlage bietet der Artikel von Holger Kansky, Leiter Digitales, BDZV. Reichweiten und Zielgruppen hat Andrea Gourd, Leitung Redaktion „Die Zeitungen“, BDZV, untersucht. Meinolf Ellers, Chief Digital Officer bei der dpa, beschäftigt sich mit Kundenbeziehungen und innovativen Bezahlmodellen im digitalen Umfeld. Professor Alexander Gutzmer, Quadriga Hochschule Berlin, stellt Ideen für Verlage im Bereich Content Marketing vor. Neue Geschäftsfelder, beispielweise im Bereich Logistik, werden von Johannes Freytag, Fachautor, vorgestellt.
Ein gesellschaftliches Thema präsentiert der Tübinger Medienwissenschaftler Professor Bernhard Pörksen, der in seinem Essay das Medienvertrauen beleuchtet und eine Vision für die Kommunikation im digitalen Zeitalter entwirft. Über das, was Lokaljournalisten erleben, wenn sie für eine Woche die Arbeitsplätze tauschen, berichtet Hans Hendrik Falk, Verantwortlicher Redakteur Verbandskommunikation, BDZV, in seinem Beitrag zur Aktion #ReporterTausch2018.
Statistiken, Tabellen, Grafiken und Kurzinterviews erhöhen den Nutzwert des Nachschlagwerks „Zeitungen“. Die 327 Seiten starke Publikation dient all jenen, die sich mit den Zeitungen in Deutschland beschäftigen, als umfassende Informationsquelle und Serviceinstrument.
Das Jahrbuch „Zeitungen 2018/19“ (ISBN 978-3-939705-24-6) kann unter www.zvakademie.de zum Preis von 26,00 Euro bestellt werden. Studenten erhalten einen Sonderpreis.
(Quelle: BDZV, PM 02.10.2018)