VBZV-Newsletter 29/2018

 

 

I. Zeitungskongress 2018

BDZV-Präsident Mathias Döpfner: „Zeitungen sind systemrelevant“
Datenschutz: Verlage bauen auf Regulierung mit Augenmaß / „Daten gehören den Bürgern“

Zur Eröffnung der BDZV-Mitgliederversammlung am 24. September in Berlin hat BDZV-Präsident Dr. Mathias Döpfner in seiner Rede die strategischen und politischen Ziele der Branche erläutert. Dazu gehöre, das einzigartige Netz der Zeitungszustellung in Deutschland als Infrastruktur zu begreifen. Diese werde, sofern es bei den absehbaren Kostensteigerungen bleibt, in den nächsten Monaten unter massiven, teilweise existenziellen Druck geraten. „Für die Willensbildung in der Demokratie sind Zeitungen unvermindert systemrelevant, das gilt auch für ihre Vertriebsstruktur“, betonte der BDZV-Präsident.

Döpfner begrüßte in seiner Rede ausdrücklich die Initiative von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, das Kartellrecht endlich an die heutigen Erfordernisse anzupassen und bei der Bewertung der Marktbeherrschung einzelner Unternehmen nicht mehr ausschließlich auf Umsätze in Euro und Cent zu achten, sondern auch den Wert des Datenschatzes zu berücksichtigen.

Ein zentrales medienpolitisches Projekt der laufenden Legislaturperiode sei für den BDZV auch der Umgang mit der Marktmacht im Bereich der Suchmaschinen. Der Vorschlag der SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles, dass marktdominante Unternehmen ihren Datenschatz und ihr Wissen mit Wettbewerber teilen sollen, sei hier ein wichtiger erster Schritt.

Beim Datenschutz bauten die Verlage auf eine Regulierung mit Augenmaß. Die aktuellen Vorschläge für eine EU-E-Privacy-Verordnung würden die Refinanzierung digitaler Presseangebote allerdings infrage stellen und müssten daher zurückgezogen werden.

Für Deutschland und Europa bedeute der intensive technologische Wettbewerb mit den führenden Plattformen in China und den USA auch, dass die Gesellschaft zu einem verantwortungsvollen und klugen Umgang mit Daten, künstlicher Intelligenz und Technik im Allgemeinen finden müsse. „Meiner Überzeugung nach gehören die Daten demjenigen, der sie produziert - in der Regel also den Bürgern“, sagte Döpfner in seiner Rede vor den Delegierten.

Hilfreich bei der weiteren Transformation der Zeitungsbranche sei auch der neue gemeinsame Geist mit ARD, ZDF und Deutschlandradio, der in diesem Jahr entstanden sei. „Ich bin zuversichtlich, dass es zukünftig deutlich weniger Eingriffe der Rundfunkanstalten in die Märkte der Presse geben wird und sich stattdessen mehr Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten auftun“, sagte der BDZV-Präsident.

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II. Digital

ARD-Chef Ulrich Wilhelm plant ein europäisches Youtube

Für „eine europäische digitale Infrastruktur – eine Plattform von Qualitätsangeboten im Netz, an der sich die öffentlich-rechtlichen, die privaten Rundfunkanbieter, die Verlage, aber auch Institutionen aus Wissenschaft und Kultur und viele andere beteiligen können“ warb der ARD-Vorsitzende und BR-Intendant Ulrich Wilhelm in einem vom Handelsblatt am 23.09.2018 veröffentlichten Interview.

Für eine annähernd vergleichbare Reichweite sei eine Art europäisches Youtube nötig,  das Elemente von Facebook für den direkten Austausch mit den Nutzern sowie eine gute Suchfunktion vereine  – ein Angebot also, das von Youtube, Facebook und Google gelernt hat, aber auf europäischen Idealen von Vielfalt, Qualität und Offenheit aufbaue.

Nach Wilhelms Ansicht könnten Deutschland und Frankreich der Motor für die richtige Antwort auf die Giganten aus Amerika sein. Als Erfolgsmodell nennt Wilhelm den europäischen Luftfahrtkonzern Airbus. Erste Gespräch, die er bereits in Berlin, Paris und Brüssel hierzu geführt habe, würden ihn zuversichtlich stimmen. „Es geht nicht darum, die amerikanische Präsenz auszuschalten. Das wäre auch gar nicht leistbar. Es geht darum, eine weitere Option am Markt zu schaffen“, betont Wilhelm. Für den Prototyp einer europäischen Plattform veranschlagt der Intendant des Bayerischen Rundfunks rund 50 Millionen Euro. Rundfunkgebühren sollen in das Vorhaben nicht fließen.

Das Projekt steht noch ganz am Anfang. „Ich stelle mir nun einen runden Tisch vor, gerne mit der ARD und anderen Akteuren unter Moderation der Politik, um eine solche europäische Plattform auszuarbeiten. Das könnte noch in diesem Jahr passieren“, sagt Wilhelm.

Quelle: handelsblatt.com, 23.09.2018

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III. Vermarktung

VBZV-Anzeigenleitertagung sm 10.10.2018 in München

Die Anzeigenleiter der VBZV-Mitgliedsverlage treffen sich am 10. Oktober 2018 auf
Einladung des Münchener Zeitungs-Verlags im Pressehaus Bayerstraße in München.

Die Themen:

  • Content Marketing – Eine Einführung: Was will der Werbekunde?
  • Content Marketing – Neuausrichtung im Verlag: Beispiel Neue Osnabrücker Zeitung
  • Umsätze mit Native Advertising
  • Finanzforum – Event bei den Oberpfalz Medien
  • Audio-Vermarktung: Podcasts aus Content- und Vermarktungssicht
  • Erlöse mit VR / AR im Anzeigengeschäft
  • „Hello Bamberg“
  • Neues aus der Medienpolitik und aus den Verbänden

Als Gäste werden an der Tagung u. a. Frank Bachér, RMS Radio Marketing Service GmbH & Co. KG, Sebastian Kmoch, MSO Medien-Service GmbH & Co. KG, Florian Schwarz, content garden technologies GmbH, Peter Skulimma, Exozet GmbH, sowie Katrin Tischer und Holger Kansky, Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e. V., teilnehmen.

Nähere Informationen zur Veranstaltung erhalten Sie in der VBZV-Geschäftsstelle, Tel.: 089- 45 55 58 0. Eine Teilnahme steht allen Interessenten aus VBZV-Verlagen offen.

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IV. Lesermarkt

Zweiter bayerischer Lehrermedientag am 21.11.2018: Bayerische Zeitungsverleger sind ideale Partner für die digitale Transformation im schulischen Bereich

Nach den positiven Erfahrungen des Vorjahres rüsten sich 15 bayerische Zeitungsverlage nun für den zweiten bayerischen Lehrermedientag. Am Buß- und Bettag, dem 21. November 2018, werden die Verlage wieder an ihren jeweiligen Standorten Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte aller Schularten und aller Jahrgangsstufen ausrichten. Im Zentrum stehen dabei die Rolle der Medien in der Gesellschaft und der damit verbundene Lehrauftrag der Schulen. Vorträge, Workshops, Diskussionen und der Erfahrungsaustausch zwischen Pädagogen und Medienvertretern prägen die Tagungen.

Dabei tragen die Verlage dem Wunsch vieler Lehrkräfte Rechnung und bauen in ihre Fortbildungsangebote verstärkt zahlreiche praktische Unterrichtshilfen ein. An allen Standorten des Lehrermedientags geben Referenten aus dem Schul- und Universitätsbereich kompetente Anregungen, wie der Unterricht im Jahr 2018 den Veränderungen der Medienwelt gerecht werden kann. Vor allem die zunehmende Digitalisierung an den Schulen ist eine Herausforderung für die Pädagogen. Da Tageszeitungen den Wandel von der analogen zur digitalen Medienwelt längst vollziehen, sind sie ideale Partner für den Austausch zwischen Schulen und Medien.

„Als nach wie vor reichweitenstärkstes Medium können unsere Zeitungsverlage ihre Erfahrungen bei der digitalen Transformation auch in den schulischen Bereich einbringen“, so Markus Rick, Hauptgeschäftsführer des Verbands Bayerischer Zeitungsverleger, der den Aktionstag koordiniert. Die Schirmherrschaft hat der bayerische Kultusminister Bernd Sibler übernommen. Die Anmeldungen für alle Veranstaltungen laufen zentral über die Datenbank der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen (FIBS). Weitere Informationen unter: www.lehrermedientag.de

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V. Auszeichnungen

Bayerischer Printpreis 2018: Vier VBZV-Mitgliedsverlage unter den Nominierten im Rennen um die Nike

Am 24. Oktober 2018 wird der Bayerische Printpreis 2018 wird im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung auf Schloss Nymphenburg in München verliehen. Die Fachjury des Preises hat getagt und mit fachkundiger Expertise sowie viel Begeisterung für Druck- und Verlagsprodukte aller Art die zahlreichen Bewerbungen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln begutachtet. Es wurden neun Unternehmen und Produkte für den diesjährigen Preis nominiert. Die Gewinner werden dann im Rahmen der Preisverleihung bekanntgegeben.

Die Nominierungen im Überblick:

Kategorie Zeitung

  • „MO:DE Ausgabe 8“, AMD Akademie Mode & Design,
  • „Freistunde“, Mediengruppe Straubinger Tagblatt / Landshuter Zeitung
  • Leseroffensive der Nürnberger Nachrichten

Kategorie Zeitschrift

  • „Süddeutsche Zeitung Familie“, Süddeutsche Zeitung GmbH
  • „LANDmadla“, Mediengruppe Oberfranken GmbH & Co. KG
  • „Turn On“, Saturn GmbH, eingereicht von Redblue Marketing GmbH

Kategorie Druck

  • Fotobuch „Dimensioning Photography von Hubertus Hamm”, Passavia Druckservice GmbH & Co. KG
  • Kundenmagazin „Gotteswerk 6.2016“, Gotteswinter und Aumaier GmbH
  • Steifbroschur Schotten & Hansen „Der Pfad“, Druckerei Vogl

Ein weiterer Höhepunkt der Preisverleihung im Oktober ist die Vergabe des Ehrenpreises. Ministerpräsident Dr. Markus Söder wird damit auch 2018 eine besondere Persönlichkeit der deutschen Printbranche ehren.

Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Print ist wichtig. Für die Medienvielfalt, für unseren Medienstandort und für die Lebendigkeit unserer Demokratie. Der Bayerische Printpreis steht für herausragende Qualität, Innovation, Kreativität und Lesefreude. Mit dem Bayerischen Printpreis ehren wir zugleich die Tradition des Druckes und zukunftsfähige Produkte, die unsere Gesellschaft bereichern.“

Über den Bayerischen Printpreis:

Der Bayerische Printpreis wird gefördert durch die Bayerische Staatsregierung und von dem Verband Bayerischer Zeitungsverleger e.V. (VBZV), dem Verband der Zeitschriftenverlage Bayern e.V. (VZB) und dem Verband Druck und Medien Bayern e.V. (VDMB) ausgeschrieben. Er ist neben Film-, Buch- und Fernsehpreis einer der vier Bayerischen Medienstaatspreise und wurde erstmalig im Jahr 2000 vergeben.

Mit der Auszeichnung herausragender Leistungen im Bereich der Printmedien werden Bedeutung, Möglichkeiten und Besonderheiten von Print in den Kategorien Zeitung, Zeitschrift und Druck gewürdigt. Der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten wird an eine herausragende Persönlichkeit vergeben, die sich in besonderer Weise um die Entwicklung des Printmedienstandorts Bayern verdient gemacht hat.

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