VBZV-Newsletter 20/2018

 

I. Medienpolitik

Europäisches Urheberrecht: Verlegerverbände vertrauen auf eine Entscheidung des EU-Parlaments für den Schutz der vielfältigen europäischen Presselandschaft im September – Eigenes Schutzrecht der Presseverlage bleibt dringend notwendig

Die Verlegerverbände BDZV und VDZ bedauern, dass das EU-Parlament am 5. Juli 2018 nicht dem Vorschlag seines Rechtsausschusses für eine Modernisierung des Urheberrechts in der digitalen Welt gefolgt ist und nun erst im September über Neuregelungen beschließen will. In den letzten Tagen vor der Abstimmung hatten viele Abgeordnete erkennen lassen, dass sie dieses wichtige Thema noch einmal ausführlich im Plenum beraten wollten.

Die Verbände setzen aber weiter auf das grundsätzliche Interesse der Mitglieder des Europäischen Parlamentes an einem robusten Schutz der Vielfalt professioneller Presseangebote in Deutschland und Europa. „Ohne ein eigenes Schutzrecht der Presse können die Netzgiganten weiterhin digitale Produkte der Zeitungen und Zeitschriften für kommerzielle Zwecke nutzen, ohne hierfür zu zahlen. Damit wird Investitionen und Innovationen im Bereich professioneller journalistischer Angebote in der digitalen Welt eine wesentliche Grundlage entzogen. Das entspricht sicher nicht den Wünschen der Bürger und Parlamente in ganz Europa“, sagten Sprecher der Verbände.

In den letzten Tagen hatte sich die gesamte europäische Kreativlandschaft für einen besseren Schutz ihrer Arbeit vor kommerzieller Ausbeutung ausgesprochen. „Es kann nicht sein, dass die deutliche Stimme der Buchautoren, Filmemacher, Musiker, Journalisten sowie der Unternehmen aus Medien und Kultur, die von rund 100 europäischen Verbänden der Kreativbranche artikuliert wurde, ungehört bleibt“, so die Sprecher. Leider seien von den Gegnern einer Anpassung des Urheberrechts an die digitale Welt gerade in den letzten Tagen gezielt Unwahrheiten über die Vorschläge des Rechtsausschusses verbreitet worden. Es sei nun höchste Zeit für einen sachlichen Dialog.

Die Novelle des Urheberrechts in der Europäischen Union verfolgt das Ziel, geltendes Recht an das veränderte Nutzungsverhalten der Bürger anzupassen und dabei die Interessen von Künstlern, Autoren, Produzenten, Verlegern, Rechteinhabern, Konsumenten und Internetnutzern fair auszugleichen.

Quelle: BDZV, PM 05.07.2018

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Media Lab Bayern: Stärkung des Ideeninkubators
Zusätzlicher Standort Ansbach

Im Rahmen einer Präsentation von digitalen Leuchtturmprojekten in Bayern verkündete  der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder am 26. Juni 2018, dass das erfolgreiche Konzept des Media Lab Bayern mit einem neuen Aufgabenzuschnitt gestärkt wird: Künftig werden nicht nur Vor-Gründer, sondern auch Startups in späteren Phasen durch das Media Lab unterstützt. Zudem soll eine neue Zweigstelle in Ansbach entstehen, um kreative Ideen, kreative Teams und kreativen Journalismus mit den gut aufgestellten Medienstudiengängen in Ansbach und mit Medienunternehmen zu verknüpfen. Das Media Lab Bayern fördert digitale Innovation in der Medienbranche.

Als Inkubator hilft es Talenten und Teams, ihre eigenen Journalismus- und Medienprojekte von der ersten Idee bis zur Gründung eines Start-ups aufzubauen. Seit Januar 2018 ist das Media Lab Teil der Medientage München GmbH und wird von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und dem Freistaat Bayern gefördert.

Das Kernprogramm des Media Labs ist das „Media Start-up Fellowship”: Teams mit validierter Idee können hier in sechs Monaten ihren Prototypen entwickeln, ein Geschäftsmodell aufsetzen und ihr Start-up gründen. Das Media Lab bietet dafür Business-Coaching und Workshops sowie den Zugang zu Medien-Mentoren und Partnern. Die Teams erhalten zusätzlich Büroräume und 15.000 Euro Prototyping-Budget. Innovation fördert das Media Lab Bayern aber auch mit Hackathons, Barcamps, Meetups und Konferenzen, auf denen sich digitale Vordenker aus Journalismus, Development und Design austauschen und vernetzen können. In Zusammenarbeit mit der Robert Bosch Stiftung bietet das Media Lab Bayern 2018 erstmals ein Programm für Wissenschaftsjournalisten an, Rocking Science Journalism, bei dem mit Start-up-Methoden neue Angebote kreiert werden. Außerdem entwickelt das Media Lab Angebote für Medienhäuser, die von den im Lab entwickelten Innovationsmethoden profitieren möchten.

Nähere Informationen unter www.media-lab.de

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II. Mitarbeiter

 

BDZV und DJV einigen sich auf neuen Tarifvertrag

Der BDZV und die Gewerkschaft Deutscher Journalisten-Verband (DJV) haben sich am 2. Juli in der siebten Verhandlungsrunde nach intensiven Gesprächen bis in die frühen Morgenstunden auf einen neuen Gehaltstarifvertrag (GTV) für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen geeinigt. Die dju in ver.di, die ebenfalls an den Verhandlungen teilnahm, hat sich der Einigung nicht angeschlossen und möchte nun ihre Mitglieder entscheiden lassen.

Der neue GTV mit dem DJV sieht bei einer 31-monatigen Laufzeit zwei lineare Erhöhungen vor: Rückwirkend werden zum 1. Mai 2018 die Löhne um 1,9 Prozent erhöht, zum 1. Mai 2019 um 2,4 Prozent. Insgesamt also um 4,3 Prozent. Hinzu kommen Einmalzahlungen für alle Redakteure von 500 Euro im August 2018 und 600 Euro im März 2020. Die Volontäre erhalten zum 1. Mai 2018 eine Gehaltssteigerung von 100 Euro plus 2,4 Prozent zum 1. Mai 2019 sowie eine Einmalzahlung in Höhe von 70 Euro in 2018. Für Berufseinsteiger (2a/2b) wird das Gehalt ab 1. Mai 2018 um 135 Euro steigen. Das entspricht einer Erhöhung von 4,15 Prozent.

Die Berufsjahresstaffel wird optional mit Qualifizierungsmaßnahmen verknüpft, um Redakteure inhaltlich und technisch für ihre tägliche Arbeit fit zu machen. Außerdem wird eine Öffnungsklausel in den GTV aufgenommen, mit dem auf Verlagsebene Entgeltoptimierung rechtlich ermöglicht wird. Darüber hinaus einigten sich BDZV und DJV, den Manteltarifvertrag bis Ende 2020 geschlossen zu lassen. Die aus formalen Gründen überreichte Kündigung ist damit gegenstandlos.

Arbeitnehmerähnliche freie Journalisten an Tageszeitungen erhalten zum gleichen Zeitpunkt wie die Arbeitnehmer eine lineare Erhöhung ihrer Honorare. Die Honorare der Pauschalisten steigen wertgleich. Außerdem einigten sich BDZV und DJV darauf, einen Tarifvertrag über die Altersversorgung für die Onliner in tarifgebundenen Unternehmen abzuschließen.

„Uns ist nach sehr intensiven Verhandlungen eine gute und tragfähige Lösung mit dem DJV gelungen. Wir bedauern, dass die dju in ver.di sich dem Kompromiss nicht anschließen konnte“, erklärte BDZV-Verhandlungsführer Georg Wallraf zum Abschluss.

Quelle: BDZV, PM 02.07.2018

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III. Vertrieb

 

Bezugspreiserhöhung: „Mittelbayerische Zeitung“, Regensburg

Ausgaben: MZ-Stadt, MZ-Land-Süd, MZ-Land-Nord, MZ-Land West (Hemau), MZ-Nittenau, MZ-Schwan­dorf und MZ-Kelheim

bisher

ab 01.07.2018

Trägerzustellung

37,90 €

38,90 €

Selbstabholung

37,30 €

38,30 €

 

Ausgaben: Bayerwald-Echo, Kötztinger Umschau, Wörther Anzeiger und MZ-Vilstal

bisher

ab 01.07.2018

Trägerzustellung

29,90 €

30,90 €

Selbstabholung

29,30 €

30,30 €

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IV. Aus den Verlagen

Neue App bei der F.A.Z.:  „F.A.Z. Digitec“

Schnelle Orientierung zu Themen aus digitaler Wirtschaft, Industrie 4.0 und Technologie möchte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) mit ihrer neuen App „F.A. Z. Digitec“ bieten. Die Smartphone-App bündelt die aktuelle Berichterstattung der Zeitung1 zu den ökonomischen, technologischen, rechtlichen, politischen und sozialen Auswirkungen der Digitalisierung. Kommentare ordnen die neuesten Entwicklungen kompetent ein. Die Beiträge werden laufend aktualisiert. 

Ergänzt wird die App durch einen neuen Podcast, in dem Redakteure der F.A.Z. über die Themen der App diskutieren.

Die Smartphone-App ist für iOS und Android verfügbar und für einen Testzeitraum von 30 Tagen frei erhältlich. Im Anschluss kostet die App im Abonnement 4,99 Euro monatlich. Für F.A.Z. Digitalabonnenten ist die App dauerhaft kostenlos.

Quelle: faz.net, 12.06.2018; info.zmg.de, 18.06.2018;

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Weser-Kurier Mediengruppe startet Fahrradverleihsystem

Mit „WK-Bike“ startete die Weser-Kurier Mediengruppe ab dem 19. Juni 2018 ein Fahrradverleihsystem in Bremen. Für das neue Angebot kooperiert das Medienunternehmen mit der Bremer Straßenbahnen AG (BSAG), der Initiative „Bremen Bike it“ und dem Unternehmen nextbike.

Das Mieten eines Bikes funktioniert unkompliziert mithilfe einer App. Sobald ein QR-Code am jeweiligen Rad gescannt oder die Radnummer in der App eingegeben wird, öffnet sich das Schloss, und die Fahrt kann beginnen. In Planung ist eine Kundenkarte, über die man die Bikes auch ohne App ausleihen kann. Inhaberinnen und Inhaber einer Weser-Kurier AboCard u. a. fahren täglich eine halbe Stunde kostenfrei.

Das System umfasst zunächst 43 virtuelle Stationen, die über ganz Bremen verteilt sind und die in der App angezeigt werden. Darüber hinaus können die Bikes auch innerhalb einer sog. Flexzone standortunabhängig ausgeliehen und wieder abgestellt werden. Perspektivisch werden die virtuellen Stationen zu baulich erschlossenen Stationen umgewandelt. Die Stationen sind an touristischen Hotspots, in Wohngebieten sowie Verkehrsknotenpunkten gelegen. Gestartet ist man mit 325 Bikes. Die Zahl soll bis Ende des Jahres auf 450 ansteigen.

WK-Bike wird auf technischer Seite zusammen mit dem internationalen Fahrradverleihsystem Nextbike umgesetzt, das bereits in mehr als 54 anderen deutschen Städten wie Berlin, Köln und Hamburg aktiv ist. Die Bikes sind sehr hochwertig und werden regelmäßig gewartet und repariert. So wird vermieden, dass irgendwo kaputte Bikes in der Stadt herumstehen. Bei einer Panne ist ein Callcenter 24 Stunden am Tag erreichbar. 

Quelle: weser-kurier.de, 18.06. 2018; info.zmg.de, 18.06.2018;

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V. Aus den Verbänden

Kuratorium Theodor-Wolff-Preis: Helmut Heinen neuer Vorsitzender
Anja Pasquay zur neuen Geschäftsführerin des Kuratoriums berufen

Das Kuratorium für den Theodor-Wolff-Preis (TWP) hat einen neuen Vorsitzenden: Helmut Heinen, Herausgeber der „Kölnischen Rundschau“, steht künftig an der Spitze des Gremiums. Er folgt auf Hermann Neusser, der dies Ehrenamt seit 2002 innehatte. Anlässlich der jüngsten Verleihung des Journalistenpreises der deutschen Zeitungen – Theodor-Wolff-Preis am 20. Juni in Berlin bezeichnete Heinen die vom BDZV vergebene Würdigung als „Auszeichnung Nummer Eins für Zeitungsjournalismus“. Sie stehe stellvertretend für „Qualität, Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit“ in den Zeitungen.

Zur neuen Geschäftsführerin des TWP-Kuratoriums wurde Anja Pasquay, Pressesprecherin des BDZV, berufen.

Quelle: bdzv.de, 25.06.2018

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