VBZV-Newsletter 18/2023

  • Positive Wirkung von Prospektwerbung:  Print-Prospekt als Umsatzbringer klar vor digitaler Angebotskommunikation
  • Beilage Prisma in 45 weiteren Tageszeitungen – Auflösung von RTV zum Jahresende
  • Markus Runde gibt Geschäftsführung der Corint Media ab – Christine Jury-Fischer folgt
  • Veränderungen in der VSZV-Geschäftsstelle in Stuttgart

I. Vermarktung

Positive Wirkung von Prospektwerbung: Print-Prospekt als Umsatzbringer klar vor digitaler Angebotskommunikation

Hohe Kosten für Herstellung und Verbreitung setzen der gedruckten Prospektwerbung zu. Einige Händler hat das veranlasst, ihre Angebotskommunikation in Print neu zu bewerten – oder sie gleich ganz hinter sich zu lassen und digitalen Kanälen den Vorzug zu geben. Hauseigene Apps und WhatsApp sollen künftig der heiße Draht zum Kunden sein.

Ob das den gewünschten Erfolg bringt, daran hegen Tino Meitz und Boris Schramm, beide ausgewiesene Werbemarkt-Experten, Zweifel. Mit ihrem Krefelder Beratungsunternehmen haben sie Studien aus über 30 Jahren zur Wirkungsweise von Beilagenkommunikation ausgewertet. Und dabei vieles zutage gefördert, was diese Zweifel nährt, wie die Fachzeitschrift Horizont berichtet.

Noch immer ist gedruckte Prospektwerbung ein starker Frequenz- und Umsatzbringer. Was genau ihn dazu macht, war Gegenstand der Untersuchung „Effekte der Beilagenkommunikation“. Eine Erkenntnis daraus: Printbeilagen wirken nicht nur kurzfristig bei der Suche nach günstigen Angeboten für den Wocheneinkauf. Die regelmäßigen Prospekte spielen vielmehr eine langfristige Rolle bei der Markteinschätzung von Kunden, welcher Händler welche Preise und Produkte bietet. Nach Meinung der Autoren wird diese markenbildende Funktion und die Orientierungs-Dimension der gedruckten Handzettelwerbung vielfach unterschätzt.

Auch werden die Unterschiede bei Nutzungssituation und Verarbeituntgstiefe von Print und Digital nicht ausreichend in den Blick genommen, argumentieren Schramm und Meitz. Daher könnten gedruckte und digitale Prospektwerbung in ihrer Wirkung auch nicht einfach gleichgesetzt werden.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Befragung der ZMG Zeitungsmarktforschung Gesellschaft. Sie hatte rund 4.500 Personen nach ihrer Bewertung von Printbeilagen und Apps von Handelsketten befragt (hier geht es zur Befragung).

Prospekte werden also im Ergebnis größtenteils positiver bewertet und schneiden im praktischen Nutzwert deutlich besser ab als die digitale Angebotskommunikation. Zwar sind letztere durchaus praktisch, weil man sie auf dem Handy immer dabei hat, sagen 54 Prozent. Wenn es aber darum geht, keine Angebote zu verpassen und die eigene Einkaufsplanung zu unterstützen, sind die gedruckten Prospekte den Apps aus Konsumentenperspektive deutlich überlegen. 60 Prozent attestieren Prospekten zudem, dass sie ihnen helfen zu sparen. Durchweg alle Altersgruppen geben Prospekten bei der Frage, was ihnen besser bei der Einkaufsplanung hilft, den Vorzug gegenüber Kunden-Apps (56 vs. 38 Prozent).

(Quelle: bdzv.de, 02.05.2023)

II. Aus den Verlagen

Beilage Prisma in 45 weiteren Tageszeitungen – Auflösung von RTV zum Jahresende

Die wöchentliche TV-Beilage Prisma liegt ab Januar nächsten Jahres 45 weiteren Tageszeitungen bei. Wie der Düsseldorfer Verlag meldet, erweitert sich der Gesellschafterkreis gleichzeitig um 31 Verlage auf insgesamt 133 Gesellschafter. Die Gesamtauflage des Magazins gibt Prisma mit wöchentlich rund acht Millionen Exemplaren in Print und E-Paper an.

Mit der Erweiterung sei das Supplement nahezu flächendeckend in Tageszeitungen in ganz Deutschland vertreten und erschließe auch wichtige Ballungszentren, so Christina Esser, CEO des Prisma-Verlags. Durch die deutlich gestiegene Reichweite werde die Beilage als Vermarktungsplattform für Werbekunden noch attraktiver.

Bereits im vergangenen März hatte der Bertelsmann-Konzern die Einstellung des Supplement-Auflagenriesen RTV Im Zuge der Auflösung der RTV Media Group zum Jahresende 2023 angekündigt.

(Quelle: bdzv.de, 28.04.2023; horizont.net, 09.03.2023)

 

III. Aus den Verbänden

Markus Runde gibt Geschäftsführung der Corint Media ab – Christine Jury-Fischer folgt

Der Aufsichtsrat der Verwertungsgesellschaft Corint Media hat in seiner letzten Aufsichtsratssitzung Dr. Christine Jury-Fischer mit Wirkung zum 1. Mai 2023 einstimmig zur neuen Geschäftsführerin der Corint Media GmbH ernannt. 

Markus Runde hatte zuvor nach mehr als 21 Jahren die Geschäftsführung mit Wirkung zum 30. April 2023 niedergelegt.

Dr. Christine Jury-Fischer leitete seit 2013 die Rechtsabteilung von Corint Media. Davor arbeitete die erfahrene Juristin als Anwältin in zwei internationalen Sozietäten im Bereich des Gesellschaftsrechts sowie der regulierten Industrien. Ihre berufliche Laufbahn startete sie bei der ProSiebenSat.1 Media AG, wo sie sechs Jahre lang als Justiziarin tätig war. Ihr Studium absolvierte sie in Frankfurt, Genf und Bonn. Promoviert wurde sie in Mainz.

Corint Media ist ein europäisches Unternehmen der privaten Medienindustrie. Es vertritt die Urheber- und Leistungsschutzrechte nahezu aller deutschen und mehrerer internationaler privater Fernseh- und Radiosender sowie von zahlreichen Presseverlegern.

Zu den von Corint Media vertretenen Medienunternehmen zählen TV-Sender wie Sat.1, ProSieben, RTL, WELT, SPORT1, CNBC, Eurosport, VOX und CNN, Radiosender wie ANTENNE BAYERN, radio ffn, Klassik Radio, Radio Hamburg, Hit Radio-FFH, RADIO PSR, R.SH, RPR1 und RTL RADIO, sowie Presseverleger wie Axel Springer, die Verlagsgesellschaft Madsack, die Mediengruppe Pressedruck, die Aschendorff Mediengruppe, die Rheinische Post Mediengruppe, der sh:z Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag und der Badische Verlag. Corint Media ist eine von 13 in Deutschland zugelassenen Verwertungsgesellschaften und steht unter der Aufsicht des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA).

(Quelle: Corint Media, PM 02.05.2023)

 

Veränderungen in der VSZV-Geschäftsstelle in Stuttgart

Unser Kollegenverband in Baden-Württemberg, der Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV), hat Veränderungen in der Geschäftsstelle bekannt gegeben.

Für alle rechtlichen Anliegen sind dort nach dem Ausscheiden von RAin Jolante Fauser weiterhin Rechtsassessor Ralf Wetzel und RA Marin Zimaj die Ansprechpartner.

Ab Juli wird David Pfau, der bereits den VSZV-Digitalausschuss / Data & Privacy betreut und als Datenschutz-Beauftragter des Verbands tätig ist, auch die Gremien des VSZV-Vermarktungsausschusses und des Ausschusses für Vertrieb, Lesermarkt und Logistik übernehmen.

(Quelle: VSZV, PM 02.05.2023)

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