VBZV-Newsletter 16/2024

I. Medienpolitik

Kick-off der Bayern-Allianz gegen Desinformation / Digitalminister Mehring und Innenstaatssekretär Kirchner geben erste Partner und Maßnahmen bekannt / VBZV unterstützt die Kampagne

Beim Startschuss der Allianz am 8. Mai 2024 haben Digitalminister Mehring und Innenstaatssekretär Kirchner die Gründungspartner sowie erste konkrete Maßnahmen zur Eindämmung von Desinformation im digitalen Raum vorgestellt. Zuvor hatten das Bayerische Staatsministerium für Digitales und das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration angesichts der Zunahme von gezielter Desinformation im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament eine Bayern-Allianz gegen Desinformation angekündigt.

Wie Mehring und Kirchner erläutern, beruht diese Bayern-Allianz gegen Desinformation auf drei Säulen, die sich wechselseitig ergänzen. Dazu gehört ein Bündnis mit sieben internatio- nalen Plattformbetreibern und globalen Tech-Unternehmen, die ihre Technologie bereitstellen, um die Bevölkerung aufzuklären und Kommunikationsplattformen gegen Desinformation zu schützen. Zudem haben Digital- und Innenministerium ein Paket staatlicher Maßnahmen geschnürt, um sämtliche Bevölkerungsgruppen für die Gefahren von Falsch- nachrichten und gezielter Manipulation im Netz sensibilisieren. Die hierzu geplanten Aktio- nen umfassen etwa gezielte Informationsangebote an Eltern und Schüler als auch virtuelle Formate oder Bürger-Aufklärungsaktionen auf Stadt- und Marktplätzen. Zudem sollen etablierte Qualitätsmedien mithelfen, das Bewusstsein der Bürger hinsichtlich der Seriosität von Quellen und der Qualität von Informationen zu stärken. Weitere Informationen zu den Maßnahmen finden Sie hier. Wie Mehring und Kirchner betonen, markieren die Europawahlen dabei nur den Auftakt zum bayerischen Bündnis gegen Desinformation, das auch in Zukunft aufrechterhalten und ausgeweitet werden soll. „Dafür zu sorgen, dass die Spielregeln unsrer Demokratie auch im digitalen Raum Anwendung finden, ist eine Daueraufgabe, die wir gemeinsam und auf Dauer annehmen“, sind sich Minister Mehring und Staatssekretär Kirchner einig.

Die bayerischen Zeitungsverlage unterstützen diese Allianz über unseren Verband. Unser Hauptgeschäftsführer Dr. Markus Rick dazu: „Das Grundgesetz gewährleistet eine freie Presse, die auch eine freie Meinungsbildung und einen ausgewogenen gesellschaftlichen Diskurs ermöglichen soll. Als bayerische Zeitungsverleger stehen wir daher für professionellen, faktenbasierten Journalismus mit verantwortlicher Absenderschaft. Wir verstehen uns als demokratisches Bollwerk gegen Fakenews und Hate Speech, auch im digitalen Raum. Deshalb unterstützen wir gerne die bayerische Allianz gegen Desinformation. Allen Versuchen, auf unseren digitalen Plattformen Falschnachrichten und Hassrede zu verbreiten, werden wir dabei entschlossen entgegentreten.

(Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Digitales, PM 08.05.2024)

Seitenanfang

Freie Presse in Deutschland: Unentbehrlich und doch gefährdet

Ohne Presse- und Meinungsfreiheit ist ein Staat kein demokratischer. Darüber herrscht bei der absoluten Mehrheit der Bundesbürger Einigkeit, ganz unabhängig von Alter, Bildung oder Geschlecht: Für 92 % ist die freie Presse eine wesentliche Grundlage der Demokratie.

Aber der Anteil derjenigen, die Bedrohungen für die Presse sehen, wächst. Waren es vor fünf Jahren noch 39 % der Deutschen, bejaht inzwischen fast die Hälfte der Bevölkerung (48 %), dass die freie Presse gefährdet ist. Das zeigt eine aktuelle Onlineumfrage der ZMG Zeitungs- marktforschung Gesellschaft im Auftrag unseres Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV).

Gefragt nach den wichtigsten Medien für die freie Meinungsbildung, zeigt sich die große Bedeutung von professionellem Journalismus. Für 76 % der Deutschen sind die Zeitungen mit ihren digitalen und gedruckten Angeboten dafür unverzichtbar. Sie rangieren, zusammen mit Fernsehen und Radio, unter den Top 3 der relevantesten Medien. Auch junge Menschen attestieren den Zeitungen diesen hohen Stellenwert: Drei Viertel (75 %) der unter 30-Jähri- gen finden die Zeitungen unverzichtbar für die freie Meinungsbildung. Auch wenn soziale Netzwerke oder Video-Plattformen gerne und viel genutzt werden - als verlässliche Quelle

für Informationen haben die klassischen redaktionellen Medien die Nase vorn. Plattformen ohne journalistische Redaktion wie Instagram, YouTube, WhatsApp oder TikTok haben für mehr als die Hälfte der Bevölkerung keinen signifikanten Stellenwert in Sachen freie Meinungsbildung.

Sigrun Albert, BDZV-Hauptgeschäftsführerin, erklärte anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit am 3. Mai: Nachrichtenmedien garantieren geprüfte Informationen und befeuern wichtige politische Debatten. Ihre Redaktionen übernehmen die volle Verantwortung für ihre Veröffentlichungen. Im Gegensatz dazu stehen Desinformation und Hassrede, wie sie auf den sogenannten sozialen Plattformen nach wie vor ungefiltert verbreitet werden. Umso wichtiger ist es, dass wir die Presse schützen. Vor physischen Angriffen auf Journalisten genauso wie vor gezielter Abwertung aus dem populistischen Lager der Pressefeinde. Auch in Deutschland müssen wir für die richtigen Rahmenbedingungen kämpfen, die unabhängigen Journalismus zukunftsfest machen.

2.250 deutschsprachige Personen ab 16 Jahren mit Internetzugang wurden im März und April 2024 für die Bevölkerungsumfrage befragt.

(Quelle: VHZV, 06.05.2024)

Seitenanfang

II. Vertrieb

Aufwärtstrend: E-Paper-Auflagen der Zeitungen steigen um fast 8 Prozent

Die verkaufte E-Paper-Auflage der Zeitungen ist im ersten Quartal 2024 um 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Insgesamt verkauften die Zeitungen pro Erscheinungstag 2.833.716 digitale Exemplare.

1,76 Millionen digitale Zeitungsexemplare - und damit weit mehr als die Hälfte aller Verkäufe - werden im regelmäßigen Abonnement bezogen. Das ist ein Plus von 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und zeigt, dass die digitale Lektüre für immer mehr Leserinnen und Leser zum Bestandteil ihres Alltags wird.

Aufgeschlüsselt nach Gattungen liegen die Abo-Anteile an den verkauften E-Paper-Exemplaren zwischen 51 Prozent bei den Sonntagszeitungen und 78 Prozent bei den Wochenzeitungen. Die lokalen und regionalen Zeitungen liefern 67 Prozent ihrer E-Paper-Verkäufe an Abonnenten aus.

Der Einzelverkauf spielt mit 4.963 Exemplaren eine untergeordnete Rolle. Der sonstige Verkauf lag mit 1.058.223 Exemplaren 3,4 Prozent über dem Vorjahresquartal. Ebenfalls deutlich über Vorjahresniveau waren die verkauften Bordexemplare, die mit 6.212 Exemplaren um 23 Prozent zulegten.

Den größten Anteil an der E-Paper-Auflage verbuchen die Tageszeitungen mit knapp 2,1 Millionen Verkäufen. Davon entfallen 1,56 Millionen Exemplare auf die lokalen und regionalen Abonnementzeitungen. 328.776 digitale Zeitungsexemplare verkaufen die überregionalen Zeitungen täglich und 195.740 die Kaufzeitungen. Von den wöchentlich erscheinenden Titeln verkaufen die Sonntagszeitungen pro Erscheinungstag 293.095 Exemplare, die Wochenzeitungen 455.150. Das zeigt die Auflagenstatistik der ZMG auf Basis der aktuellen IVW-Erhe- bung für das erste Quartal 2024.

(Quelle: bdzv.de, 29.04.2024)

Seitenanfang

III. Aus den Verlagen

Fabian Löhe wird Managing Editor beim „SZ Dossier“

Fabian Löhe übernimmt zum 1. Juni die Position des Managing Editor beim „SZ Dossier“, dem Fachnewsletter-Dienst der „Süddeutschen Zeitung“ (München). Er soll in dieser Position einen neuen Newsletter zum Thema Nachhaltigkeit aufbauen und verantworten. Zudem ist er für die Qualitätskontrolle und das Redaktionsmanagement zuständig.

Löhe kommt von Table.Media, wo er seit 2022 als Geschäftsführender Redakteur tätig war. Zuvor leitete er den Newsroom des „Tagesspiegel“.

Neben Fabian Löhe werden weitere Kollegen ab Mai das Team des SZ Dossier verstärken. Tim Frehler, Redakteur im Politik-Ressort der „SZ“, wechselt zum Fachnewsletter-Dienst. Bastian Mühling, bislang freiberuflicher Autor, wird Redakteur für den neuen Newsletter.

(Quelle: bdzv.de, 25.04.2024)

Seitenanfang

IV. Sonstiges

Umfrage: KI-Reifegrad in Medienunternehmen

Eine Umfrage zum Einsatz generativer KI in deutschen Medienunternehmen wird gemeinsam von dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und von dem KI-Spezialisten Retresco durchgeführt. Die Befragung richtet sich an Chefredakteure, Entscheidungsträger und redaktionelle Mitarbeiter aus nationalen und regionalen Medienhäusern, digitalen Publishern und Verlagen.

Der BDZV und Retresco möchten damit Einblicke zum Einsatz und zum Implementierungsgrad von generativer KI in den Redaktionen gewinnen - und diese Erkenntnisse mit den Verbandsmitgliedern teilen. Hierbei sollen aktuelle Trends, Herausforderungen und Chancen in der Medienbranche identifiziert und vermittelt werden. Eine rege Teilnahme würde die Initiatoren deshalb sehr freuen.

Teilnahme an der Umfrage unter https://www.retresco.de/ki-reifegrad-umfrage
Die Teilnahme erfolgt anonymisiert. Alle Umfrageteilnehmer, die ihre E-Mail-Adresse hinterlassen, erhalten die aufbereiteten Erkenntnisse nach dem Ende per Umfrage per E-Mail.

(Quelle: https://www.retresco.de/ki-reifegrad-umfrage)

Seitenanfang

Weichenstellungen für die digitale Zukunft des Journalismus: BDZV-Digitalkongress #beBETA am 10./11. Juni 2024 in Berlin

Am 10. und 11. Juni 2024 dreht sich bei #beBETA – journalism in progress in Berlin alles um die richtigen Weichenstellungen für die digitale Zukunft des Journalismus. #beBETA ver- spricht spannende Vorträge, intensive Diskussionen, viel Best Practices und gutes Networking.

Manfred Kluge, Chairman der Omnicom Media Group, steht mit einer Keynote zum Thema „Medien und Werbewirtschaft – gemeinsame Ziele, gemeinsame Erfolge“ auf dem Programm. Im Anschluss teilt Claudius Senst, CEO der „Bild“-Gruppe, seine Vision der digitalen Transformation. Einer der führenden Köpfe der deutschen Verlagsbranche, der Geschäftsführer der ZEIT Verlagsgruppe Dr. Rainer Esser, wird in seiner Keynote am zweiten Tag Strategien für nachhaltigen Journalismus erläutern.

In diesem Jahr gibt es bei der #beBETA zwei spannende Neuerungen. Zum einen findet eine exklusive Session für Chefredaktionen statt, in der u.a. Best Practices aus den Newsrooms führender Verlage ausgetauscht und diskutiert werden. Zum anderen wird der NOVA Innovation Award erstmalig im Rahmen der #beBETA verliehen. Ausgezeichnet werden innovative Leuchtturmprojekte der Verlage.

Das komplette Programm mit allen Referentinnen und Referenten finden Sie auf der #beBETA-Website.

(Quelle: BDZV, 07.05.2024)

Seitenanfang

'