VBZV-Newsletter 09/2023

I. Vermarktung

Weitgehendes Verbot für Lebensmittelwerbung verhindert Wettbewerb und mindert Medienvielfalt – Verbände halten Werbeverbote für nicht geeignet, um Übergewicht von Kindern vorzubeugen

Geplante Werbeverbote: Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und der Medienverband der freien Presse (MVFP) fordern, dass zusätzliche staatliche Belastungen für die Zeitungs- und Zeitschriftenlandschaft unterbleiben sollen. Auch der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) hält die vorgestellten Eckpunkte für Werbeverbote im Lebensmittelsektor für „nicht geeignet, zu einer nachhaltigen Reduktion von Übergewicht bei Kindern beizutragen“.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat neue Verbote für an Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung angekündigt, die über die geltenden Regelungen und Selbstregulierungen hinausgehen. Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und der Medienverband der freien Presse (MVFP) erklären hierzu:

„Die Presse ist eine wesentliche Säule der freien Meinungsbildung und klärt in ihren gedruckten und digitalen Angeboten auf vielfältige Weise über gesunde Ernährung auf. Für die Finanzierung der Presse sind Werbeeinnahmen weiterhin unverzichtbar. Vor diesem Hintergrund sind Werbeverbote immer auch Einschränkungen der Pressefreiheit. Gerade in der heutigen Zeit, in der die vielfältige Zeitungs- und Zeitschriftenlandschaft mit historischen Herausforderungen konfrontiert ist, sollten zusätzliche staatliche Belastungen unterbleiben. Im weiteren Gesetzgebungsverfahren wird es daher darauf ankommen, dass die geplanten Beschränkungen Werbung in der gedruckten und digitalen Presse nicht behindern.“

Zugleich erklärte der Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft (ZAW) die vorgestellten Eckpunkte für Werbeverbote im Lebensmittelsektor für „nicht geeignet, zu einer nachhaltigen Reduktion von Übergewicht bei Kindern beizutragen“. Die Agenda des BEML sei „einer Vielzahl gut belegter Einwände“ ausgesetzt.

ZAW-Präsident Andreas F. Schubert bewertet die Eckpunkte wie folgt: „Das Ministerium arbeitet am falschen Ende. Noch in der letzten Woche wurde gegenüber dem ZAW, Verbänden der Lebensmittelwirtschaft und der Werbeträger/Medien vom BMEL bestätigt, dass dem Ministerium keine Wirksamkeitsstudien vorliegen, die einen positiven Einfluss von Werbeverboten auf das Ernährungsverhalten und eine Verringerung der Übergewichtsrate von Kindern belegen. Ungeachtet dessen, geht man heute weit über den Koalitionsvertrag hinaus. Die untaugliche Verbotspolitik nimmt in Kauf, die Refinanzierung von Medien und Sport weitgehend zu beschädigen und den Wettbewerb, darin eingeschlossen den Markterfolg von Innovationen, auszuschalten.“

Besonders kritikwürdig aus der Sicht des ZAW ist, dass das Ministerium nicht nur Reality-Checks und Folgeabschätzungen ausgeklammert, sondern seine Pläne schlichtweg irreführend beschrieben hat.

Dies gilt im Hinblick auf die betroffenen Produkte wie auch unter dem Gesichtspunkt der erfassten Werbeformen und Kanäle.

Der ZAW teilt die Zielsetzung, Übergewicht bei Kindern zu bekämpfen. Der besondere Schutzbedürftigkeit von Kindern gilt es bei der Lebensmittelwerbung Rechnung zu tragen. Die Werbewirtschaft hat sich hierauf verpflichtet. Sie hat die Regeln in 2021 verschärft und setzt sie durch. 

Die näheren Argumentationslinien sowie eine Faktensammlung können hier eingesehen werden: 

https://www.bdzv.de/service/presse/branchennachrichten/2023/bdzv/mvfp-fuer-die-finanzierung-der-presse-sind-werbeeinnahmen-unverzichtbar

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II. Lesermarkt

Schülerzeitungswettbewerb der Länder 2022/23: BDZV prämiert die „Ente“ aus Dachau

Die Schülerzeitung „Ente“ vom Josef-Effner-Gymnasium in Dachau (Bayern) wurde am 24. Februar 2023 in Hamburg mit dem Sonderpreis „Schülerzeitungen neu denken – der Innovationspreis“ geehrt. Diesen Preis verleiht der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) im Rahmen des Schülerzeitungswettbewerbs der Länder 2022/23.

Anders als in früheren Jahren entschied sich die Jury diesmal für ein gedrucktes Produkt: „Just imagine“ forderte die Redaktion im Titel. Und die jungen Redakteurinnen und Redakteure stellten sich vor, „was wäre wenn“? Entlang dieser intelligenten Idee als Kern des Hefts sei der Redaktion eine innovative Gestaltung der Schülerzeitung gelungen, heißt es dazu aus der Jury. In den Artikeln werde nicht einfach nur vom Schulalltag berichtet, „sondern von den Dingen, die die Schülerinnen und Schüler bewegen und die in ihren Köpfen stattfinden“. Auf diese Weise entstehe eine vielgestaltige Auswahl kreativer Artikel, die „zum Nachdenken anregen“. Die Schülerzeitung beweise durch das „individuelle Design der einzelnen Beiträge“, dass auch im digitalen Zeitalter gedruckte Zeitungen innovative Angebote machen und optisch wie inhaltlich großen Reiz entfalten könnten. Besonders lobte die Jury darüber hinaus, dass in der Redaktion Schülerinnen und Schüler von der Unter- bis zur Oberstufe vertreten seien und auf diese Weise die gesamte Schule repräsentiert werde.

Der BDZV zeichnet seit 17 Jahren außergewöhnliche und innovative Ideen von Schülerzeitungsredaktionen aus. Der Sonderpreis ist mit 1.000 Euro dotiert und würdigt – über die klassische Schülerzeitung hinaus – ungewöhnliche Projekte. Der Schülerzeitungswettbewerb der Länder wird seit 2004 von der Jugendpresse Deutschland (Dachorganisation der Nachwuchsjournalist:innen) und der Kultusministerkonferenz organisiert.

Die „Ente“ und alle übrigen Gewinner werden im Sommer 2023 bei einem Festakt in Berlin geehrt. Alle Preisträger der verschiedenen Kategorien, darunter auch weiter Schülerzeitungen aus Bayern, sowie Informationen zum Wettbewerb unter:  https://schuelerzeitung.de

(Quelle: BDZV, PM 24.02.2023)

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III. Aus den Verlagen

Carmen Krippl verlässt die OVB Heimatzeitungen nach erfolgreicher Transformation

In der Redaktionsleitung der OVB Heimatzeitungen steht 2023 ein Wechsel an: Carmen Krippl wird das Haus Ende des Jahres auf eigenen Wunsch verlassen. „Ich bin 2018 angetreten, um die Redaktion der OVB Heimatzeitungen von einer Print- in eine Digital-Redaktion zu transformieren und damit das Fundament für die Zukunft dieser traditionsreichen Medienmarke zu legen. Die strukturellen, technischen und personellen Weichen sind nun allesamt gestellt, die Redaktion ist fit für die Herausforderungen des sich dramatisch verändernden Medienmarkts. Alles ist auf einem guten Weg, was mich sehr freut. "Meine Aufgabe ist damit erfüllt“, sagt Krippl.

Der Verlag hat die Suche nach einer Nachfolge bereits auf den Weg gebracht. Carmen Krippl wird diese Suche und auch die Einarbeitung der neuen Redaktionsleitung intensiv begleiten.

Carmen Krippl, die sich ausdrücklich bei Verleger Oliver Döser und den Geschäftsführern Florian Schiller und Bernd Stawiarski sowie dem Kollegium der Abteilungsleiter und nicht zuletzt dem Rosenheimer Redaktionsteam „für den großartigen Rückhalt und die unerschütterliche Unterstützung“ bedankt, wird sich eine Auszeit zugunsten der Familie nehmen und sich anschließend einer neuen Herausforderung stellen. 

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Die Münchner Abendzeitung erweitert ihre Sales-Leitung 

Ruben Kapzan (33) ist seit 1. März 2023 stellvertretender Verkaufsleitung Mediasales bei der Abendzeitung München. 

Die Verkaufsleitung Mediasales liegt seit221 in Verantwortung von Melanie Blüml (31).

„Ich freue mich, gemeinsam mit Ruben Kapzan und unserem engagierten Sales-Team die crossmediale Vermarktungsstruktur der Abendzeitung, um neue Produkte und Möglichkeiten zu erweitern und diesen wichtigen Bereich zusammen mit meinem Kollegen in die Zukunft zu führen“, so Blüml. Auch Kapzan freut sich auf die Zusammenarbeit: „Ich danke dem Herausgeber und der Geschäftsführung für das Vertrauen. Gerne möchte ich auch in meiner neuen Position die positive Entwicklung des Sales-Bereichs weiter voranbringen.“ 

Ruben Kapzan kam mit seinem Abschluss als Master of Science in Economics am 1. August 2017 als Trainee zur Abendzeitung. Nach neun Monaten gezielten Traineeprogramms nahm er den Einstieg in das Mediasales-Team der Abendzeitung als Account-Manager-Mediasales. 

Im Januar 2021 wurde Kapzan zum Key-Account- Manager befördert, dabei sind crossmediale Vermarktungskonzepte seine Stärke. Ab sofort wird Kapzan als zusammen mit Melanie Blüml neue Impulse setzen. 

(Quelle: AZ München, PM 01.03.2023)

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IV. Ausbildung

VBZV-Prüfungsvorbereitungskurs „Buchverlag, Anzeigen, Vertrieb, Zeitungsherstellung“ für auszubildende Medienkaufleute Digital und Print beim Süddeutschen Verlag 

In Zusammenarbeit mit dem Süddeutschen Verlag bietet der VBZV für die Medienkaufleute Digital und Print im letzten Ausbildungsjahr einen Kompaktkurs zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen an. Der Kurs wird vom 11.-14.4.2023 als Präsenzveranstaltung im Konferenzzentrum des Süddeutschen Verlags angeboten. 

           Thema

Termin

Partner

Kosten

Buchverlag, 
Anzeigen, Vertrieb,
Zeitungsherstellung

11.-14.4.2023

Süddeutscher Verlag, 

 München

€ 300,-- für VBZV-Mitglieder,

€ 350,-- für Nicht-Mitglieder

Anmeldungen sind unter https://www.vbzv.de/seminarprogramm/ möglich.

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