VBZV-Newsletter 22/2025
- EU: Verbot sozialer Medien für Kinder gefordert
- USA: Dritte Verlängerung für TikTok?
- KI.M: Bayerns neues Kompetenzzentrum für KI in den Medien startet – Gemeinsame Initiative von BLM und Medien.Bayern
- Score-Zeitungsfacetten 2025: Tageszeitungen als Stimme der Region – Hohe Akzeptanz von Werbeformaten
- Thomas Zeller wird Chefredakteur Digitalhaus Franken der MGO
I. Medienpolitik
EU: Verbot sozialer Medien für Kinder gefordert
Die EU könnte Kindern den Zugang zu sozialen Medien verbieten: Frankreich, Spanien und Griechenland drängen auf ein Verbot sozialer Medien für Kinder unter 15 Jahren. Die drei Länder haben ihre Argumente vor den Technologieministern in Luxemburg vorgebracht. Die Idee ist, eine EU-weite Altersüberprüfung einzuführen, um bestimmte Apps für Minderjährige zu beschränken und Eltern mehr Kontrolle zu geben.
Norwegen und Neuseeland erwägen bereits ähnliche Maßnahmen, während Australien bereits im vergangenen Jahr ein Verbot für unter 16-Jährige verabschiedet hat.
(Quelle: euractive.de, 06.06.2025)
USA: Dritte Verlängerung für TikTok?
US-Präsident Donald Trump steht vor der Entscheidung, die Frist für den Verkauf der US-Aktivitäten von TikTok erneut zu verlängern. Die Frist für den Verkauf der US-Sparte an einen amerikanischen Investor läuft am 19. Juni ab. Trump hat bereits zwei Fristverlängerungen gewährt und signalisiert, dass auch eine dritte möglich ist, um einen Verkauf oder eine andere Lösung zu erreichen.
Laut Gesetz kann der amerikanische Präsident eine 90-tägige Verlängerung gewähren. Trump hat bisher stattdessen zweimal 75 Tage per Executive Order verlängert und könnte dies erneut tun. Unklar ist, wie oft eine solche Verlängerung rechtlich möglich ist; theoretisch könnte der Kongress einen festen Endtermin festlegen.
Ein US-Gesetz aus dem Jahr 2024 verpflichtet ByteDance dazu die auf dem amerikanischen Markt aktive Sparte der App zu verkaufen oder sie wird in den USA verboten. Grund dafür sind Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit und möglicher Datenweitergabe an die chinesische Regierung, was ByteDance be-streitet.
Donald Trump hat mehrfach betont, dass TikTok „stark geschützt“ werde und er eine Lösung anstrebe und betont, TikTok habe ihm im Wahlkampf 2024 geholfen, insbesondere bei jungen Wählern, weshalb er eine „Schwäche“ für die Plattform habe.
(Quelle: https://eu.usatoday.com/story/tech/2025/06/05/tiktok-ban-deadline-trump-june-2025/83995633007/)
KI.M: Bayerns neues Kompetenzzentrum für KI in den Medien startet - Gemeinsame Initiative von BLM und Medien.Bayern
Bayerns Medienbranche erhält eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um den Einsatz Künstlicher Intelligenz. Im Rahmen einer Kooperation der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und der Medien.Bayern GmbH soll ein KI-Kompetenzzentrum Medien (KI.M) Medienschaffende beim Kompetenzaufbau und der rechtssicheren Anwendung von KI-Technologien unterstützen.
KI.M wird von der bayerischen Staatsregierung gefördert. „Die Medienbranche erlebt mit KI die größte Transformation seit der Digitalisierung“, betont Dr. Florian Herrmann, Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien. „Mit dem KI.M etablieren wir ein langfristiges Angebot, das den bayerischen Medienstandort in einem entscheidenden Zukunftsfeld nachhaltig stärkt und die Aktivitäten im Bereich KI und Medien sinnvoll bündelt. Wir sind überzeugt, dass unsere Förderung in Höhe von rd. 600.000 € bestens investiert ist.“
Das KI.M kombiniert juristische Expertise mit technischem Know-how und praktischen Erfahrungen aus dem eigenen KI-Reallabor. Dieses Praxiswissen wird in Leitfäden und Orientierungshilfen aufbereitet, die speziell auf die Bedürfnisse bayerischer Medienunternehmen zugeschnitten sind.
Mit kostenfreien Veranstaltungen in allen bayerischen Regierungsbezirken bringt das KI.M das Thema KI unter dem Motto „rechtssicher und zukunftssichernd“ di-ekt zu den Medienschaffenden in Bayern. Die Veranstaltungen stehen allen Interessierten der Branche offen.
Das Herzstück des KI.M bildet das KI-Reallabor, in dem Medienunternehmen konkrete Machbarkeitsstudien durchführen können – und das völlig kostenfrei. „Unser Reallabor bietet einen geschützten Raum, in dem Medienhäuser KI-Anwendungen unter realen Bedingungen testen können, bevor sie in eigene Lösungen investieren. Dabei werden sie von Dr. Carolin Gierth als juristische Leitung des KI.M auch bei rechtlichen Fragen begleitet. Dies verhindert teure Fehlinvestitionen und ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen ein enormer Vorteil“, so Jim Sengl, Leiter des KI.M.
Mit dem KI.M schlägt die Medien.Bayern eine wichtige Brücke zwischen Technologie und Praxis. Das Angebot ermöglicht allen bayerischen Medienunternehmen, KI-Potenziale zu nutzen – vom lokalen Radioanbieter bis zum internationalen Medienhaus.
Medienunternehmen, die Interesse an einer Zusammenarbeit im Rahmen des KI-Reallabors haben, können sich ab sofort mit ihrer Idee für eine Machbarkeitsstudie im KI-Reallabor unter www.kim-bayern.de bewerben.
(Quelle: BLM, PM 06.06.2025)
II. Vermarktung
Score-Zeitungsfacetten 2025: Tageszeitungen als Stimme der Region – Hohe Akzeptanz von Werbeformaten
Die Score Media Group hat ihre jährliche Gattungsstudie „Zeitungsfacetten 2025“ veröffentlicht, die aktuelle Einblicke in das Mediennutzungsverhalten, die Werbeakzeptanz und die Rolle regionaler Medien im gesellschaftspolitischen Kontext liefert.
Die Studie zeigt etwa, dass 69 Prozent der Befragten regionale Tageszeitungen als wichtige Stimme ihrer Region sehen. 64 Prozent betrachten sie als wertvollen Beitrag zur freien Meinungsbildung, und 63 Prozent halten sie für unverzichtbar für die Demokratie. Mindestens 62 Prozent der Befragten nutzen wöchentlich ein journalistisches Angebot regionaler Medienhäuser. 43 Prozent lesen die gedruck-te Zeitung, 32 Prozent nutzen das E-Paper und 42 Prozent informieren sich über die Newsportale. Im Fünfjahresvergleich zeichnet sich ein klarer Trend hin zur di-gitalen Nutzung ab: So legt das E-Paper um 68 Prozent zu, Newssites verzeichnen ein Plus von sechs Prozent.
Viele Nutzer kombinieren Print- und digitale Angebote. 66 Prozent der Print-Abonnenten lesen zusätzlich das E-Paper, 40 Prozent nutzen kostenpflichtige Online-Angebote und neun Prozent greifen auf kostenlose digitale Inhalte zu. Besonders beliebt ist die mobile Nutzung: 67 Prozent der E-Paper-Leser nutzen das Angebot auch auf dem Smartphone, 54 Prozent davon überwiegend. Der PC folgt mit einer Nutzungsquote von 46 Prozent, das Tablet mit 39 Prozent.
Die Akzeptanz digitaler Werbung steigt, besonders unter zahlenden Online-Nutzern. 46 Prozent akzeptieren Werbung als Teil der Online-Angebote, und 39 Prozent empfinden sie als relevant. Beilagen und Coupons bleiben beliebt: 50 Prozent der Leser achten gezielt auf Rabattaktionen in der Zeitung.
Ebenfalls hohe Akzeptanz findet Bewegtbildwerbung: 50 Prozent der zahlenden Online-Nutzer halten sie für zeitgemäß, 45 Prozent sehen darin einen Mehrwert und 40 Prozent bestätigen, dass Videowerbung Aufmerksamkeit erzeugt. 38 Prozent sehen sich Bewegtbildwerbung gerne an und klicken sie auch häufiger an. 66 Prozent wünschen sich, dass Videos stumm starten, 64 Prozent lehnen eine Überlagerung des Contents ab und 71 Prozent fordern, dass Videowerbung leicht wegklickbar sein muss.
Ein Viertel der regelmäßigen Leserinnen und Leser von Print-, E-Paper- und Onli-neangeboten hat mindestens einen Newsletter abonniert. Über die Hälfte akzeptieren Werbung darin, wenn das Angebot dadurch kostenfrei bleibt. 35 Prozent sehen darin einen Mehrwert, wenn die Werbung gut gemacht ist. Lokale Inhalte dominieren: 30 Prozent der Leser beziehen Update-Mails mit lokalen Nachrichten, und 43 Prozent können sich ein entsprechendes Abo vorstellen.
58 Prozent der Leser wünschen sich personalisierbare Newsletter, unter den zahlenden Online-Nutzern sind es 64 Prozent. 80 Prozent glauben, dass individuali-sierte Inhalte besser zu ihren Interessen passen. Gleichzeitig befürchten 29 Prozent, durch zu enge Auswahlkriterien relevante Informationen zu verpassen. 42 Prozent sind unsicher, welche Inhalte für sie relevant sind, und 38 Prozent bevorzugen breiter aufgestellte, generische Inhalte
Näheres zur Studie und ihren Ergebnissen: https://score-media.de/pressemitteilung/zeitungsfacetten_2025/
(Quelle: score-media.de, 06.06.2025; bdzv.de, 10.06.2025)
III. Aus den Verlagen
Thomas Zeller wird Chefredakteur Digitalhaus Franken der MGO
Thomas Zeller ist seit dem 01. Juni 2025 Chefredakteur der Tageszeitungsmarken der Mediengruppe Oberfranken (MGO). Er verantwortet damit die publizistische Ausrichtung des Fränkischen Tags, des Coburger Tageblatts, der Bayrischen Rundschau und der Saalezeitung.
Zuvor war Zeller bereits als Chief Content Officer (CCO) und stellvertretender Chefredakteur für das Bamberger Medienhaus tätig dem er seit Juni 2022 angehört. Er verantwortete Planung, Steuerung und Optimierung der redaktionellen Prozesse. Darüber hinaus prägte er maßgeblich die inhaltliche Ausrichtung der Titel - mit dem Fokus auf eine zielgruppenorientierte Content-Strategie und die digitale Weiterentwicklung der lokalen Medienmarken. Auch an die konsequente Ausrichtung der Themen an den Bedürfnissen von Leserrinnen und Leser wurde mit seiner Unterstützung intensiv vorangetrieben.
Vor seinem Wechsel zur Mediengruppe Oberfranken war Zeller Redaktionsleiter der Heidenheimer Zeitung, wo er die Workflows für Print und Online neugestaltete und digitale Erlösmodelle etablierte. Zuvor hatte er leitende Positionen bei der Regionalzeitung Trierischer Volksfreund und beim Südkurier inne.
(Quelle: MGO, PM 06.06.2025)