VBZV-Newsletter 17/2025
- Apple und Meta verstoßen gegen DMA – EU-Kommission verhängt Geldbußen in Höhe von 500 Mio. Euro bzw. 200 Mio. Euro
- Internationaler Tag der Pressefreiheit - 3. Mai 2025: Redaktionspaket für unsere Mitgliedsverlage
- dpa startet Redaktionshub in Katar
- Anne-Christine Merholz Mitglied in der Chefredaktion der Ippen-Digital-Zentralredaktion
- Inspiration, Impulse, Networking – #beBETA am 2. und 3. Juni in Berlin
I. Medienpolitik
Apple und Meta verstoßen gegen DMA – EU-Kommission verhängt Geldbußen in Höhe von 500 Mio. Euro bzw. 200 Mio. Euro
Die Europäische Kommission hat am 23.04.2025 gegen Apple und Meta Geldbußen in Höhe von 500 Mio. EUR bzw. 200 Mio. EUR verhängt. Die Kommission war zuvor zu dem Schluss gekommen, dass Apple gegen die Anti-Steering-Verpflichtung gemäß dem Gesetz über digitale Märkte (DMA) verstoßen hat und dass Meta gegen die DMA-Verpflichtung verstoßen hat, den Verbrauchern die Wahl eines Dienstes zu geben, der weniger ihrer personenbezogenen Daten ver-wendet.
Die beiden Entscheidungen erfolgten nach einem intensiven Dialog mit den betroffenen Unternehmen, der es ihnen ermöglicht hat, ihre Ansichten und Argumente ausführlich darzulegen.
Im Rahmen des DMA sollten App-Entwickler, die ihre Apps über den Apple App Store vertreiben, in der Lage sein, Kunden kostenlos über alternative Angebote außerhalb des App Stores zu informieren, sie auf diese Angebote zu lenken und ihnen zu ermöglichen, Einkäufe zu tätigen.
Die Kommission stellte fest, dass Apple dieser Verpflichtung nicht nachkommt. Aufgrund einer Reihe von Einschränkungen, die von Apple auferlegt wurden, können App-Entwickler nicht in vollem Umfang von den Vorteilen alternativer Vertriebskanäle außerhalb des App Store profitieren. Ebenso können Verbraucher nicht in vollem Umfang von alternativen und günstigeren Angeboten profitieren, da Apple die App-Entwickler daran hindert, die Verbraucher direkt über solche Angebote zu informieren. Das Unternehmen hat nicht nachgewiesen, dass diese Beschränkungen objektiv notwendig und verhältnismäßig sind.
Gemäß dem Gesetz über digitale Märkte müssen Gatekeeper die Zustimmung der Nutzer zur Kombination ihrer personenbezogenen Daten zwischen Diensten einholen. Nutzer, die nicht zustimmen, müssen Zugang zu einer weniger personalisierten, aber gleichwertigen Alternative haben.
Meta führte im November 2023 ein binäres „Consent or Pay“-Werbemodell ein. Nach diesem Modell hatten die EU-Nutzer von Facebook und Instagram die Wahl zwischen der Zustimmung zur Kombination personenbezogener Daten für personalisierte Werbung oder der Zahlung eines monatlichen Abonnements für einen werbefreien Dienst. Die Kommission stellte fest, dass dieses Modell nicht mit dem Gesetz über digitale Märkte vereinbar ist, da es den Nutzern nicht die erforderli-che spezifische Wahlmöglichkeit gab, sich für einen Dienst zu entscheiden, der weniger personenbezogene Daten verwendet, aber ansonsten dem Dienst „perso-nalisierte Anzeigen“ gleichwertig ist. Das Modell von Meta erlaubte es den Nut-zern auch nicht, ihr Recht auf freiwillige Zustimmung zur Kombination ihrer per-sonenbezogenen Daten auszuüben.
Im November 2024 führte Meta nach zahlreichen Austauschen mit der Kommission eine weitere Version des Modells der kostenlosen personalisierten Werbung ein, die eine neue Option bietet, bei der angeblich weniger personenbezogene Daten für die Anzeige von Werbung verwendet werden. Die Kommission prüft derzeit diese neue Option, setzt ihren Dialog mit Meta fort und fordert das Unternehmen auf, Nachweise für die Auswirkungen dieses neuen Anzeigenmodells in der Praxis vorzulegen.
Unbeschadet dieser laufenden Bewertung betrifft die Entscheidung, mit der Verstöße festgestellt werden, den Zeitraum, in dem Endnutzern in der EU die binäre Option „Consent or Pay“ nur zwischen März 2024, als die DMA-Verpflichtungen rechtsverbindlich wurden, und November 2024, als das neue Anzeigenmodell von Meta eingeführt wurde, angeboten wurde.
Apple und Meta sind verpflichtet, den Entscheidungen der Kommission innerhalb von 60 Tagen nachzukommen, andernfalls riskieren sie Zwangsgelder.
(Quelle: Europäische Kommission, PM 23.04.2025)
Internationaler Tag der Pressefreiheit - 3. Mai 2025: Redaktionspaket für unserer Mitgliedsverlage
Über unseren Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) ste-hen für unsere Mitgliedsverlage exklusive Materialien zur redaktionellen Begleitung des Internationalen Tags der Pressefreiheit bereit:
fünf Anzeigenmotive (Print- und Digitalformat), die unter dem Hashtag #PressefreiheitSchützen die Bedeutung von unabhängigem Journalismus, freier Meinungsäußerung und einer freien Presse betonen.
Ein Essay von Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen.
Ein Interview mit Big-Tech-Kritiker Prof. Dr. Martin Andree.
Grafiken zur freien Meinungsbildung auf Grundlage einer Onlineumfrage, die die ZMG Zeitungsmarktforschung Gesellschaft im Auftrag des BDZV im April 2024 durchgeführt hat.
Download aller Materialien unter https://www.bdzv.de/alle-themen/pressefreiheit/redaktionspaket-2025
Das Redaktionspaket wird laufend ergänzt. Die Nutzung von Texten, Grafiken und den weiteren Inhalten ist unentgeltlich. Dies gilt ausschließlich in Zusammen-hang mit der Berichterstattung. Die Sperrfristen sind zu beachten.
Der 3. Mai steht für den Jahrestag der Erklärung von Windhoek, einer 1991 von afrikanischen Journalisten ausgearbeiteten Grundsatzerklärung mit der Forderung nach freien, unabhängigen Medien auf dem afrikanischen Kontinent und in aller Welt.
(Quelle: bdzv.de, 24.04.2025)
dpa startet Redaktionshub in Katar
Die Deutsche Presse-Agentur baut ihr weltweites Korrespondentennetz aus und eröffnet ein neues Büro in Doha. Damit stärkt Deutschlands größte Nachrichtenagentur den Fokus auf eine Region, deren wirtschaftliche und politische Bedeutung zuletzt stetig zugenommen hat. Die dpa versorgt die Medien im Nahen Osten und der Welt mit verlässlichen und überprüften Informationen auf arabisch. Der neue Standort befindet sich in der Media City Qatar zusammen mit anderen internationalen Medienmarken.
Peter Kropsch, Vorsitzender der dpa-Geschäftsführung. "Die dpa berichtet seit Jahrzehnten erfolgreich in arabischer Sprache. Sie verfügt über starke Wurzeln und Korrespondentenbüros in vielen arabischen Ländern. Wie ausgeprägt unser Engagement in der Region ist, zeigt der im vergangenen Jahr gemeinsam mit der AP gestartete Arabische Dienst."
"Der Nahe und Mittlere Osten sind eminent wichtige Schauplätze der Weltpolitik. Deshalb stärken wir als dpa hier unsere unabhängige und kritisch-konstruktive Berichterstattung mit unserem neuen Redaktionshub in Doha", sagt dpa-Chefredakteur Sven Gösmann.
Der Redaktionsstandort wird vom in Kairo beheimateten Arabischen Dienst der dpa gesteuert. Mokhtar Gmati, Managing Editor des Arabischen Dienstes, unterstreicht: "Von Katar aus verbreitern wir mit gleich vier Korrespondenten die Berichterstattung aus und für die Golf-Region. Wir investieren damit weiter in unseren Arabischen Dienst - wie zuletzt mit der Kooperation mit der Associated Press im Global Arabic News Wire."
Die dpa berichtet seit den sechziger Jahren in arabischer Sprache. Zum Korres-pondenten-Netz der dpa gehören neben Ägypten auch Standorte in Israel, Liba-non, den palästinensischen Autonomiegebieten, Iran, Irak, Syrien, Saudi-Arabien, Afghanistan, Jemen und Katar.
Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) wurde 1949 gegründet und gehört zu den weltweit führenden unabhängigen Nachrichtenagenturen. dpa beliefert Medien, Unternehmen und Organisationen mit redaktionellen Angeboten. Dazu zählen Texte, Fotos, Videos, Grafiken, Hörfunkbeiträge und andere Formate. Als interna-tional tätige Agentur berichtet dpa in sieben Sprachen. Rund 1000 Journalistin-nen und Journalisten arbeiten von etwa 140 Standorten im In- und Ausland aus. Gesellschafter der dpa sind rund 170 deutsche Medienunternehmen. Die dpa-Redaktion arbeitet nach den im dpa-Statut festgelegten Grundsätzen: unabhängig von Weltanschauungen, Wirtschaftsunternehmen oder Regierungen. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Daniel Schöningh, CEO Ippen-Mediengruppe, München.
Im In- und Ausland vertrauen Medien unterschiedlicher redaktioneller Ausrichtung der überparteilichen, neutralen und verifizierten Berichterstattung der dpa. Die dpa arbeitet nach den in ihrem Statut festgelegten Grundsätzen: unabhängig von Weltanschauungen, Wirtschaftsunternehmen oder Regierungen. Finanzielle Zuwendungen von staatlichen Stellen, Unternehmen und Privatpersonen lehnt die dpa ab. Projektgebundene Förderungen nimmt die dpa lediglich in einigen wenigen ausgesuchten Fällen und nach sorgfältiger Prüfung an. Eine Auflistung dieser Projekte ist auf unserer Website zu finden.
(Quelle: presseportal.de, 15.04.2025)
II. Aus den Verlagen
Anne-Christine Merholz Mitglied in der Chefredaktion der Ippen-Digital-Zentralredaktion
Anne-Christine Merholz wird Mitglied der Chefredaktion der Ippen-Digital-Zentralredaktion von Ippen.Media. Sie gehört zu den erfahrenen Hauptstadtjournalistinnen im Land. „Anne-Christine Merholz verbindet journalistische Exzellenz mit strategischem Denken. Mit ihr in der Chefredaktion der Ippen-Digital-Zentralredaktion werden wir die Position unseres Mediennetzwerks weiter stärken und unsere Leserinnen und Leser mit noch mehr hochwertigem, relevanten Jour-alismus überzeugen“, sagt Markus Knall, Chefredakteur von Ippen.Media. Weitere Mitglieder der Ippen.Media-Chefredaktion sind Jochen Lehbrink, Marie Todeskino, Thomas Kemmerer sowie Sabrina Hoffmann.
Nach dem Master-Studium der Medienwissenschaften, Journalismus und BWL an der Université Fribourg (Schweiz) volontierte Merholz, Jahrgang 1981, 2008 bis 2010 an der Axel Springer Akademie. Bis 2020 war sie verantwortliche Redakteurin für Politik und Wirtschaft bei “Bild” und wechselte nach zwei Jahren in der strategischen Kommunikation der CSU im Bundestag zu Ippen Digital. 2022 übernahm sie die Agenda-Redaktion, die vertiefende Inhalte für das Netzwerk von Ippen.Media erstellt, zu dem Online-Titel wie Merkur.de und FR.de, aber auch Buzzfeed News Deutschland gehören.
Ippen.Media ist einer der größten digitalen Medienangebote Deutschlands und betreibt ein breites Portfolio an hochwertigen Online-Portalen und -Plattformen. Das Unternehmen ist bekannt für sein Engagement für qualitativ hochwertigen Content und seine Innovationskraft im digitalen Medienbereich. Die IVW verzeichnet rund 300 Millionen Besuche pro Monat.
(Quelle: Ippen.Media, PM 23.04.2025)
III. Veranstaltungen
Inspiration, Impulse, Networking – #beBETA am 2. und 3. Juni in Berlin
Zwei Tage voller frischer Impulse, Best Practices und inspirierender Gespräche: Der Digitalkongress #beBETA – journalism in progress findet am 2. und 3. Juni 2025 in Berlin statt.
Miriam Meckel und Lea Steinacker werden den Kongress mit ihrer Keynote „Co-Intelligenz – Die Zukunft von Mensch und KI“ eröffnen und einen spannenden Einblick in das Zusammenspiel von Künstlicher Intelligenz und menschlicher Kreativität geben. Carsten Knop, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, wird dazu präsentieren, wie sich journalistische Marken im digitalen Wandel behaupten und zugleich neu aufstellen können. Wie eng Markenführung und Qualitätsjournalismus heute miteinander verknüpft sind, diskutieren Carsten Knop und Karsten Kühn, Vorstand bei Hornbach. Weitere Einblicke in erfolgreiche Transformationsstrategien geben Stefanie von Unruh, Geschäftsführerin Nordwest Mediengruppe und Dr. Christian Röhm, Geschäftsführer Röhm Medien.
Ein hochaktuelles Thema greift Söhnke Marahrens, Experte für hybride Kriegsführung bei der Bundeswehr, auf: Er spricht über Desinformation und hybride Bedrohungen im 21. Jahrhundert.
Auch 2025 bleibt Künstliche Intelligenz ein zentrales Thema des Kongresses. Prof. Thomas Höppner, Partner bei Hausfeld, widmet sich der Frage: „Zwischen Traffic und Lizenzgebühr – Geschäftsmodelle in Zeiten von KI-Antwortmaschinen“. Wie sich mit KI konkrete Effizienzgewinne im Verlag erzielen lassen, zeigt Georg Burtscher, Geschäftsführer von Russmedia Österreich. Margret Seeger, Group Head of AI, zeigt anhand konkreter Beispiele, wie die Rheinische Post Künstliche Intelli-genz zwischen visionären Ideen und praktischer Umsetzung im Verlagsalltag ver-ankert.
Wie im Vorjahr findet auch 2025 eine exklusive Session für Chefredaktionen statt – mit Austausch zu Best Practices im Umgang mit KI. Außerdem wird erneut der NOVA Innovation Award verliehen, der herausragende Leuchtturmprojekte der Verlagsbranche würdigt.
Nähere Informationen unter https://www.bdzv.de/veranstaltungen/bebeta