VBZV-Newsletter 39/2024
- Gedruckt statt nur digital: Aldi Süd setzt weiter auf Handzettel
- Score-Media-Studie zeigt Einkaufstrends der Deutschen
- Zweite julecon 2024 zur Ansprache der Gen Z
- 75 Jahre im Dienst der Demokratie: Erlanger Nachrichten feiern Jubiläum - Der Verlag Nürnberger Presse vergibt auch 2025 wieder den VNP-Demokratiepreis
I. Vermarktung
Gedruckt statt nur digital: Aldi Süd setzt weiter auf Handzettel
Was ursprünglich als Schritt in Richtung einer digitalen Kundenkommunikation gedacht war, zeigt jetzt, dass Print noch immer ein unschätzbarer Teil der Marke-tingstrategie bleibt: Nach nur vier Monaten steuert Aldi Süd bei seinem Testlauf um und kehrt im Testgebiet Butzbach wieder weitgehend zum Handzettel zurück.
In der hessischen Regionalgesellschaft hatte der Discounter im Juli einen Test begonnen, bei dem er vollständig auf die Handzettelwerbung verzichtete. Alternativ wurde den Kunden die Möglichkeit gegeben, den Prospekt über ein kostenloses Abo per Post nach Hause zu erhalten oder die digitalen Kanäle zu nutzen. Jetzt werden in etwa zwei Dritteln des Testgebietes wieder Handzettel verteilt, um die Kunden zu erreichen.
Branchenmeldungen zufolge sei geplant, zusätzlich verstärkt Tageszeitungsanzeigen in der Region zu schalten. Der Test laufe allerdings weiter. In einem Teil des Testge-biets verzichtet der Discounter weiter auf Prospektwerbung.
Nach dem vollständige Rückzug von Rewe aus der Handzettelwerbung zu Jahresbeginn gilt er aktuell bei den Discountern noch als unverzichtbar. Während Aldi Süd seine Einzugsgebiete nun wieder weiter nahezu flächendeckend bewirbt, versucht Lidl vorwiegend im direkten Umfeld der Märkte zu werben, um Streuverluste zu vermeiden. Umfragen zufolge nutzen rund 79 % der Verbraucher weiterhin regelmäßig gedruckte Prospekte zur Angebotsinformation.
Das Beispiel Aldi unterstreicht, wie entscheidend eine differenzierte Strategie in der Mediennutzung bleibt und welche Chancen Print im Mix der Kanäle bietet.
(Quelle: horizont.net, 07.11.2024; bvdm.de, 08.11.2024)
Score-Media-Studie zeigt Einkaufstrends der Deutschen
64 Prozent der Deutschen schätzen ihre wirtschaftliche Lage als "eher gut" bis "sehr gut" ein. 70 Prozent der Leser regionaler Tageszeitungen teilen diese positive Einschätzung. Beide Gruppen erwarten, dass sich ihre Lage im nächsten Jahr nicht verschlechtert.
Das ist ein Ergebnis der neuen Score-Media-Studie „Deutschland, deine Einkaufstrends“. Dennoch achten 46 Prozent der Deutschen aufgrund der Inflation verstärkt auf Angebote und greifen häufiger zu günstigeren Eigenmarken. Bei den Lesern regionaler Tageszeitungen sind es 39 Prozent. Generell legen die Deutschen großen Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und hohe Qualität, unabhängig von der Produktkategorie.
Die Studie des nationalen Vermarkters regionaler Tageszeitungen zeigt deutliche Branchen-Unterschiede im Einkaufsverhalten. Lebensmittel kaufen 87 Prozent der Deut-schen im stationären Handel, während Unterhaltungselektronik bei 42 Prozent häufig online im Warenkorb landet. Fast ein Viertel der Paid-Online-Nutzer kauft Lebensmittel vornehmlich im Internet.
Leser regionaler Tageszeitungen nutzen Handelsservices wie Click & Collect (70 Prozent) und Reserve & Collect (69 Prozent) häufiger als die Gesamtbevölkerung. Auch Self-Service-Kassen sind bei 56 Prozent der Deutschen beliebt. Lieferservices wie Picnic und REWE.de schätzen 64 Prozent der Leser regionaler Tageszeitungen. 68 Prozent dieser Gruppe bevorzugen regionale Produkte, 44 Prozent greifen zu Bio-Produkten. 65 Prozent achten beim Kauf tierischer Produkte auf artgerechte Haltung. Food Waste ist für 68 Prozent ein wichtiges Thema. Zudem könnten 58 Prozent auf Fast Fashion verzichten und würden eher nachhaltigere Kleidung kaufen. 49 Prozent meiden außereuropäische Online-Shops wie Temu oder Shein.
Werbung in regionalen Tageszeitungen genießt bei 64 Prozent der Leser und 52 Prozent der Gesamtbevölkerung das höchste Vertrauen. Kostenlose Wochenzeitungen und Radio folgen. Zwei Drittel der Leser nutzen Prospekte und Beilagen für die Einkaufsplanung.
Zur ganzen Studie https://score-media.de/pressemitteilung/deutschland-deine-einkaufstrends/
(Quelle: Score Media.de, PM 31.10.2024; bdzv.de, 06.11.2024)
II. Junge Leser
Zweite julecon 2024 zur Ansprache der Gen Z
Mit der julecon im Mai 2024 haben das SZ-Institut und die jule : Initiative junge Leser ein Veranstaltungsformat entwickelt, bei dem sich Medienschaffende über ihr Bild der Gen Z austauschen – und darüber, wie dieses Bild ihre Arbeit für die Zielgruppe prägt. Nach dem erfolgreichen Auftakt in Berlin folgt nun die digitale Fortsetzung im Herbst.
Am Dienstag, den 19.11.2024, laden das SZ-Institut und jule zum Online-Meeting „julecon 2024/02: Die Gen Z hat immer noch recht!“ ein. Gemeinsam wollen die Modera-toren Dirk von Gehlen (Leiter SZ-Institut) und Thorsten Merkle (Geschäftsführer jule) ein optimistisches Bild der Gen Z zeichnen und Mut machen, die Zielgruppe gezielt anzusprechen. Im Zentrum stehen Best Practices rund um die Ansprache der Gen Z. Mit dabei sind die „Pforzheimer Zeitung“ mit dem Youngster-Abo, die „Augsburger Allgemeine“ mit Rocketeer Kids und die Medienkompetenz-Initiative #usethenews, die ein Jahr lang Nachrichten für die Gen Z auf Instagram, TikTok und Twitch gestaltet hat.
Anmeldung unter: https://www.junge-leser.info/termin/julecon-2024-02/
(Quelle: bdzv.de, 11.11.2024)
III. Aus den Verlagen
75 Jahre im Dienst der Demokratie: Erlanger Nachrichten feiern Jubiläum
Der Verlag Nürnberger Presse vergibt auch 2025 wieder den VNP-Demokratiepreis
Die „Erlanger Nachrichten“ feiern dieser Tage ihr 75-jähriges Bestehen. Der unter dem Dach der Verlagsgruppe Nürnberger Presse (VNP) erscheinende Titel geht zurück auf das Lokalblatt „Christian-Erlangischer Zeitungs-Extract”, das bereits 1741 gegründet wurde und erscheint seit 1949 als „Erlanger Nachrichten“.
Die Verlegerinnen Bärbel Schnell und Sabine Schnell-Pleyer sehen das Jubiläum als Anliegen, Auftrag und Ansporn, „dass wir jeden Tag aufs Neue dazu beitragen, die Er-langerinnen und Erlanger über alles zu informieren, was für sie wichtig ist. Sie finden bei uns Inhalte, die es so umfangreich und detailliert in anderen Medien nicht gibt – egal ob gedruckt oder digital, im E-Paper oder auf unserer Plattform NN.de.”
Ein weiterer Punkt, der den Verlegerinnen in einer Mitteilung des Verlags außerordentlich wichtig ist: 1949 schlug mit dem Inkrafttreten des Grundgesetztes auch die Geburtsstunde unserer Demokratie in Deutschland. „75 Jahre später gilt immer noch: Die Demokratie ist die beste Staatsform.” Daher haben Bärbel Schnell und Sabine Schnell-Pleyer in diesem Jahr erstmals den „VNP-Demokratiepreis” gestiftet. Er ehrt Menschen bzw. Organisationen aus der Metropolregion Nürnberg, die sich nachhaltig für fundamentale Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit, Solidarität, Frieden und Sicherheit einsetzen. Werte, die in volatilen Zeiten, wie wir sie haben, immens wichtig sind. Als Zeichen der Dankbarkeit für herausragendes Engagement soll der „VNP-Demokratiepreis” auch im nächsten Jahr wieder verliehen werden.
Erstmals hat der VNP den mit 6.000 Euro dotierten Preis im Mai diesen Jahres vergeben. Ausgezeichnet wurden die Nürnberger Mittelschule Hummelsteiner Weg für ein beeindruckendes Antisemitismus-Projekt mit Podcasts, Präsentationen und vielen anderen Medien-Angeboten sowie die Regionalgruppe Ansbach der Bürgerbewegung für Menschenwürde in Mittelfranken, die sich seit vielen Jahren für die Erinnerungskultur und den Schutz der Menschenwürde engagiert. Mit dem 3. Preis wurde das Engagement von Christine Roth, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich als Anwältin für in Not geratene Kolleginnen und Kollegen weltweit engagiert. Sie wurde als Gymnasiastin bundesweit bekannt, weil sie wegen des Tragens eines „Stoppt Strauß“-Buttons von der Schule verwiesen wurde.
Anlässlich des Jubiläums der Erlanger Nachrichten resümierte NN-Chefredakteur Michael Husarek für die Redaktion, dass sie sich ihrer Rolle als „vierte Gewalt im Staa-te” immer bewusst sein müsse. Und: „Wir müssen dahin, wo die Leser sind” – Funktioniere dieser Dialog mit den Lesern, so Husarek, dann sei auch die Zukunft der Zeitung gesichert.
Mit über 800 engagierten Mitarbeitern, darunter rund 160 erfahrenen Redakteurinnen und Redakteure, bietet der Verlag Nürnberger Presse mit seinen mehr 20 regionalen Tageszeitungstiteln im Großraum Franken und Nordbayern täglich aktuelle Nachrichten sowohl im Print- als auch im Digitalbereich. Der VNP gehört seit Jahren zu den TOP 5 der regionalen Medienhäusern in Deutschland und erreicht täglich über 1 Mio. Leserinnen und Leser sowie 6,5 Mio. Unique User in der Region.
(Quelle: VNP, PM 13.11.2024)