VBZV-Newsletter 37/2024
- Verlegerverbände begrüßen Reformvorschläge zu Textangeboten des ÖRR
- Peter Stefan Herbst in der FAZ: „Das ist kein fairer Wettbewerb“
- Deutsche Presse-Agentur kooperiert mit KI-Anbieter you.com
- Presserat veröffentlicht Entscheidungen im Volltext
- E-Paper-Auflage: Mehr als neun Prozent Zuwachs
- Abendzeitung: Julian Kares stellvertretender Chefredakteur
- Bezugspreise: Nürnberger Zeitung, Nordbayerische Zeitung, Nürnberg und Nürnberger Nachrichten, Nürnberg
I. Medienpolitik
Verlegerverbände begrüßen Reformvorschläge zu Textangeboten des ÖRR
Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder haben am vergangenen Freitag ihre Vorschläge zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vorgestellt. Unser Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und der Medienverband der freien Presse (MVFP) begrüßen, dass die Bundesländer dabei auch die Textangebote der Rundfunkanstalten eindämmen wollen.
"Diese Angebote stören den Markt der freien Presse und beeinträchtigen so die Presse-vielfalt und damit die Demokratie in Deutschland. Klar ist: Eine unmissverständliche Beschränkung ist nötig. Es wird zu klären sein, ob die heute verabschiedeten Regelungen das erklärte Ziel der Länder überhaupt erreichen können. Besonders aufmerksam werden wir beobachten, wie die Auswirkungen der Änderungen auf die Praxis der Rundfunkanstalten sind", heißt es dazu von den Verlegerverbänden.
(Quelle: bdzv.de, 25.10.2024)
Peter Stefan Herbst in einem Gastbeitrag in der FAZ: „Das ist kein fairer Wettbewerb“
In einem Gastbeitrag in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) kritisiert Peter Stefan Herbst, Chefredakteur der „Saarbrücker Zeitung“ (SZ), die zunehmende Konkurrenz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) zur freien Presse im Internet. Er fordert eine Reform des ÖRR, um die Medienvielfalt und Pressefreiheit zu sichern.
Der ÖRR erdrücke, so Herbst (hier im Original), private Medien durch seine textlastigen Online-Angebote, die sich oft kaum von den Inhalten der Zeitungen unterscheiden. Durch seine Beitragsfinanzierung sei der ÖRR aber privilegiert und stehe nicht unter dem Druck, Einnahmen durch Abonnements oder Werbung erzielen zu müssen – ein Vorteil, den private Verlage nicht hätten, so Herbst weiter. Beispiele aus dem Saarland verdeutlichen das Problem: Hier konkurriere der Saarländische Rundfunk (SR) durch ausführliche, teils lokale Berichterstattung direkt mit der „Saarbrücker Zeitung“ und erschwere damit deren Monetarisierung. Gleichzeitig erreichen öffentlich-rechtliche Inhalte aufgrund ihrer großen Verbreitung über Plattformen wie „tagesschau.de“ höhere Sichtbarkeit in Suchmaschinen und verdrängen lokale Medien, meint Herbst. Auch in den sozialen Medien nutze der ÖRR durch massive Präsenz seine starke Stellung und untergrabe damit private Medienangebote, was den fairen Wettbewerb zusätzlich behindert.
Die Forderung von Peter Stefan Herbst: Der Gesetzgeber sollte klare Grenzen setzen, um die Balance zwischen öffentlich-rechtlichem und privatwirtschaftlichem Journa-lismus zu wahren. Ein klar begrenzter Rahmen für textbasierte ÖRR-Inhalte sei nötig, um sicherzustellen, dass Lokaljournalismus und die Vielfalt der Medien erhalten bleiben.
(Quelle: bdzv.de, 28.10.2024; faz.net 23.10.2024)
II. Pressewesen
Deutsche Presse-Agentur kooperiert mit KI-Anbieter you.com
Die Deutsche Presse-Agentur hat eine KI-Partnerschaft mit You.com bekanntgegeben. Ziel der Kooperation mit dem US-amerikanischen Unternehmen aus dem Silicon Valley ist es, die Recherche in dpa-Inhalten für Journalistinnen und Journalisten weltweit KI-gestützt auf eine neue Effizienzstufe zu heben.
Dafür werden dpa-Kunden künftig bei ihrer Suche in der dpa-Datenbank sowie im Echtzeit-Nachrichtenfeed nicht nur relevante Artikel, sondern auch schnelle KI-generierte Zusammenfassungen sowie direkte Links zu den entsprechenden dpa-Quellen auf ihre Suchanfragen erhalten - so wie es viele Nutzerinnen und Nutzer bereits von Chatbots gewohnt sind.
Auch die automatische Kuratierung ganzer Themenpakete, ein gemeinsamer Blog über die Erkenntnisse der Zusammenarbeit und den Einsatz von KI-Anwendungen im Journalismus sowie ein KI-Mentorship-Programm sind Teil der Partnerschaft.
Business-Kunden der dpa werden ebenfalls neue, so genannte agentenbasierte Recherchefunktionen erhalten, um im Select-Angebot der dpa neue Entwicklungen in Politik, Wirtschaft und anderen Nachrichten in Echtzeit zu suchen und zusammenzufassen. Weitere KI-basierte Services sind geplant und sollen ab 2025 dpa-Kunden zur Verfügung gestellt werden.
You.com ist eine kollaborative KI. Die KI-Agenten von You.com maximieren die Produk-tivität von Wissensarbeit durch schnelle und präzise Recherche und Analyse, komplexe Problemlösungen, Erstellung von Inhalten und mehr. You.com wurde von den führen-den KI-Forschern Richard Socher und Bryan McCann gegründet und hat 99 Millionen US-Dollar von Investoren wie Marc Benioff's Time Ventures, Salesforce Ventures, NVI-DIA, Gen Digital, SBVA, Georgian, Radical Ventures und Day One Ventures erhalten.
(Quelle: presseportal.de, 17.10.2024)
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Presserat veröffentlicht Entscheidungen im Volltext
Die Entscheidungen des Deutschen Presserats sind ab sofort im Volltext einsehbar. Beschlüsse zu Beschwerden, die ab 2024 eingereicht und in den Ausschüssen behandelt wurden, veröffentlicht der Presserat vollständig im Wortlaut auf seiner Homepage.
„Mit der Publikation der Volltext-Entscheidungen machen wir unsere Arbeit für eine breitere Öffentlichkeit noch transparenter und im Detail nachvollziehbarer”, so der Sprecher des Presserats, Manfred Protze.
Die Volltext-Entscheidungen geben einen detaillierten Einblick in die Beschwerden, Stellungnahmen der Redaktionen und Erwägungen der Beschwerdeausschüsse. Bis 2023 veröffentlichte der Presserat lediglich Zusammenfassungen seiner Beschlüsse. Die Veröffentlichung im Volltext erfolgt zum Schutz der Beteiligten nach wie vor in anonymisierter Form.
Zur Entscheidungsdatenbank: https://www.presserat.de/entscheidungen-finden.html
(Abrufbar sind im Volltext Entscheidungen mit den Aktenzeichen ab 2024, z.B. 0123/24/3)
(Quelle: Deutscher Presserat, PM 28.10.2024)
III. Vertrieb
E-Paper-Auflage: Mehr als neun Prozent Zuwachs
Im dritten Quartal 2024 erzielten die deutschen Zeitungen ein Plus von 245.181 täglichen E-Paper-Verkäufen im Vergleich zum Vorjahresquartal. Damit steigt die E-Paper-Auflage um 9,12 Prozent und legt noch stärker zu als im zweiten Quartal, in dem ein Plus von gut acht Prozent verzeichnet wurde (bdzv.de berichtete). Insgesamt verkauften die Zeitungen im dritten Quartal 2024 pro Erscheinungstag 2,93 Millionen digitale Exemplare.
Mehr als 1,83 Millionen Verkäufe erfolgten im regelmäßigen Abonnement. Das entspricht einer Abo-Quote von über 62 Prozent und einem Zuwachs von rund 11 Prozent. Dieser hohe Anteil an regelmäßigem Bezug zeigt, dass die digitale Lektüre für immer mehr Leserinnen und Leser fester Bestandteil ihres Alltags ist.
Den größten Anteil an der E-Paper-Auflage verbuchen die Tageszeitungen mit rund 2,15 Millionen Verkäufen. Davon entfallen 1,6 Millionen Exemplare auf die lokalen und regionalen Abonnementzeitungen. 330.254 digitale Zeitungsexemplare verkaufen die überregionalen Zeitungen täglich und 210.589 die Kaufzeitungen. Von den wöchent-lich erscheinenden Titeln verkaufen die Sonntagszeitungen pro Erscheinungstag 309.022 E-Paper, die Wochenzeitungen 475.575.
Das zeigt die Auflagenstatistik der ZMG auf Basis der aktuellen IVW-Erhebung für das dritte Quartal 2024.
Die E-Paper-Statistik für das 3. Quartal 2024 steht hier zum Download bereit.
(Quelle: bdzv.de, 28.10.2024)
IV. Aus den Verlagen
Abendzeitung: Julian Kares stellvertretender Chefredakteur
Julian Kares wird zum 1. November 2024 stellvertretender Chefredakteur der Abendzeitung. In seiner neuen Position wird der 32-Jährige die digitale Ausrichtung und Transformation des traditionsreichen Münchner Medienunternehmens weiter vorantreiben.
Julian Kares ist seit Februar 2024 für die AZ als Product Owner Paid und Chef vom Dienst Digital tätig. Im Juni gelang unter seiner Federführung der erfolgreiche Launch des Digital-Abonnements „meine AZ+“. Zuletzt leitete er stellvertretend den Digital-Desk der AZ. In den Jahren zuvor war Julian Kares in der Digital-Einheit der „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ im Reach & Subscription- und dem Conversion-Team für die strategische und inhaltliche Weiterentwicklung des Plus-Abonnements verantwortlich.
Mit der Ernennung von Julian Kares wird die Chefredaktion der Abendzeitung auf zwei stellvertretende Chefredakteure erweitert. Neben Thomas Müller, der Chefredakteur Michael Schilling seit Jahren unterstützt, wird Kares seinen Fokus aufs Digitale richten.
(Quelle: Abendzeitung München, PM 30.10.2024)
V. Bezugspreise
Nürnberger Zeitung, Nordbayerische Zeitung, Nürnberg
„Nürnberger Zeitung“, „Nordbayerische Zeitung“ Ausgaben ZST, ZHS, ZEN, ZNMN, ZAB, ZFN, ZFO |
bisher |
ab 01.11.2024 |
Abo-Preis (Trägerzustellung) |
52,30 € |
55,80 € |
Abo-Preis (Postzustellung) |
55,50 € |
59,90 € |
E-Paper |
31,90 € |
32,90 € |
EV-Preis Mo – Fr |
2,40 € |
2,60 € |
EV-Preis Sa |
2,90 € |
2,90 € |
„Nordbayerische Zeitung“ ZRHV |
bisher |
ab 01.11.2024 |
Abo-Preis (Trägerzustellung) |
51,30 € |
55,80 € |
Abo-Preis (Postzustellung) |
54,50 € |
59,90 € |
E-Paper |
31,90 € |
32,90 € |
EV-Preis Mo – Fr |
2,40 € |
2,60 € |
EV-Preis Sa |
2,90 € |
2,90 € |
Nürnberger Nachrichten, Nürnberg
„Nürnberger Nachrichten“, „Fürther Nachrichten“, „Erlanger Nachrichten“, „Nordbayerische Nachrichten“ B1, B1a, B2, „Neumarkter Nachrichten“, Altmühl-Bote“, „Schwabacher Tagblatt“, „Hersbrucker Zeitung“ |
bisher |
ab 01.11.2024 |
Abo-Preis (Trägerzustellung) |
52,30 € |
55,80 € |
Abo-Preis (Postzustellung) |
55,50€ |
59,90€ |
E-Paper |
31,90 € |
32,90 € |
EV-Preis Mo – Fr |
2,40 € |
2,60 € |
EV-Preis Sa |
2,90 € |
2,90 € |
„Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung“, „Hilpoltsteiner Zeitung“ |
bisher |
ab 01.11.2024 |
Abo-Preis (Trägerzustellung) |
51,30 € |
55,80 € |
Abo-Preis (Postzustellung) |
54,50 € |
59,90 € |
E-Paper |
31,90 € |
32,90 € |
EV-Preis Mo – Fr |
2,40 € |
2,60 € |
EV-Preis Sa |
2,90 € |
2,90 € |
„Treuchtlinger Kurier“ |
bisher |
ab 01.11.2024 |
Abo-Preis (Trägerzustellung) |
47,90 € |
50,90 € |
Abo-Preis (Postzustellung) |
51,10 € |
59,90 € |
E-Paper |
31,90 € |
32,90 € |
EV-Preis Mo – Fr |
2,40 € |
2,60 € |
EV-Preis Sa |
2,90 € |
2,90 € |