VBZV-Newsletter 23/2024


I. Aus den Verlagen

Mediengruppe Pressedruck kündigt Wechsel in der Geschäftsführung zum Jahresende an

Andreas Scherer wird sich zum Jahresende 2024 aus der operativen Führung der Mediengruppe Pressedruck zurückziehen. Ab Januar 2025 wird er dann im Beirat der Gesellschaft die weitere Entwicklung des Unternehmens verantwortungsvoll begleiten.

Scherer ist seit seit 1997 Sprecher und Vorsitzender der Mediengruppe Pressedruck. Unter seiner Führung hat sich das Unternehmen zu einer der größten Mediengruppen in Deutschland entwickelt. Seit 2007 gestaltet er zudem als Erster Vorsitzender unseres Verbands maßgeblich die Geschicke und die Entwicklung der ganzen Branche.

Die Gesellschafterfamilien Scherer und Holland haben sich gemeinsam darauf verständigt, Familie und Management klar zu trennen und die Geschicke der Mediengruppe Pressedruck Augsburg nun in die Hände des Managements zu legen, um sich zukünftig auf ihre Gesellschafterrolle zu konzentrieren. Dazu läuft derzeit die Suche nach dem zukünftigen CEO, der dann die Führung des bestehenden Managementteams übernehmen wird.

Die Gesellschafterinnen Alexandra Holland und Elinor Scherer bedanken sich ausdrücklich bei Andreas Scherer für die äußerst erfolgreiche und engagierte Tätigkeit in den mehr als 30 Jahren und freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit im Beirat.

Andreas Scherer: „Nach meinem Einstieg in die Medienwelt beim WEKA Verlag, zuletzt in der Geschäftsführung, wurde die Verantwortung für die Entwicklung, den Ausbau und die Expansion der Mediengruppe Pressedruck Augsburg zu meiner beruflichen Lebensaufgabe – eine einzigartig herausfordernde, spannende und erfolgreiche Managementaufgabe, die mir immer große Freude gemacht hat.“

Während das traditionelle Zeitungsgeschäft weiterhin zu den tragenden Säulen der Mediengruppe zählt und weiter zählen wird, nehmen die erfolgreichen digitalen Angebote der Mediengruppe Pressedruck und ihrer Tochterunternehmen einen immer größeren Raum ein. Durch die solide Ergebnissituation konnten wesentliche Zukäufe namhafter Zeitungsverlage in Süddeutschland realisiert werden. Die Gruppe bietet heute ca. 4.000 Arbeitsplätze.

Auch Alexandra Holland, Gesellschafterin und Verlegerin der Pressedruck Augsburg, wird in den kommenden Monaten aus der Geschäftsführung ausscheiden und sich auf ihre Herausgeberschaft, Gesellschafterrolle und ihre Arbeit in der Sozialstiftung „Kartei der Not“ konzentrieren. „Jetzt ist der genau richtige Zeitpunkt, um dem hochmotivierten und exzellenten Führungsteam der Mediengruppe die Verantwortung für die kommenden Weichenstellungen zu übertragen. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen ausdrücklich für viele gute Jahre in der Geschäftsführung und eine ganz besondere Zeit. Selbstverständlich bleibe ich allen Mitarbeitern und Partnern unseres Hauses eng verbunden“, so Holland.

In ihrer Verantwortung als Gesellschafterin und Verlegerin der Mediengruppe Pressedruck wird Ellinor Scherer deren Entwicklung in die digitale Zukunft mit den vielfältigen Herausforderungen ebenfalls weiterhin aktiv begleiten. Darüber hinaus setzt Ellinor Scherer ihr langjähriges Engagement als Vorsitzende der „Kartei der Not“ fort, eine der erfolgreichsten Sozialstiftungen in Bayern.

Die Mediengruppe Pressedruck ist ein Familienunternehmen mit Sitz in Augsburg. Ihr Kernprodukt, die Augsburger Allgemeine, zählt zu den vier führenden Tageszeitungen in Deutschland. Im Verbund mit der Allgäuer Zeitung ist die Augsburger Allgemeine mit 25 Lokalausgaben die auflagenstärkste Abonnement-Zeitung in Bayern. Mit einer Auflage von 267.145 Exemplaren (Print inkl. e-paper, IVW IV/2023) erreicht sie täglich über 680.000 Leser (MA 2023).


Zur Mediengruppe Pressedruck gehören zudem die Würzburger Mediengruppe Main-Post und das Südkurier Medienhaus in Konstanz. Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Tageszeitungen und ihrer Onlineangebote steht der Ausbau der Medien und Dienstleistungen in den Bereichen Radio, Fernsehen, Internet, Call-Center, Briefzustellung, Logistik, Corporate Publishing und Direktverteilung im strategischen Fokus der Mediengruppe Pressedruck.

(Quelle: Mediengruppe Pressedruck, PM 04.07.2024)

Seitenanfang


II. Medienpolitik


KI-Kompetenzen in Wirtschaft und Gesellschaft

Um eine möglichst breite und effektive Nutzung von KI in Wirtschaft und Gesellschaft zu unterstützen, hat Google.org zusammen mit dem Centre for Public Impact den „AI Opportunity Fund” ins Leben gerufen. Darauf verweist Philipp Justus, Vice President, Google Central Europe, in einem Blogbeitrag für Google Deutschland.

Mit dem mit 15 Millionen Euro ausgestatteten Fonds werden Organisationen gefördert, die Arbeitnehmende in ganz Europa mit Fokus auf das Thema KI unterstützen und weiterbilden. Hierzu zählen unter anderem Gewerkschaften, Berufsverbände, gemeinnützige Organisationen und Bildungseinrichtungen. Über ein Bewerbungsverfahren ausgewählte Organisationen erhalten finanzielle Unterstützung im Rahmen von Zuschüssen, Zugang zu kostenlosen KI-Schulungen sowie individuelle Betreuung, bei-spielsweise durch maßgeschneidertes Mentoring bei der Umsetzung der Schulungen.

Darüber hinaus hat auch die Google Zukunftswerkstatt ihr Weiterbildungsangebot neugestaltet und bietet ab sofort eine Vielzahl neuer, spezieller KI-Trainings an. Egal, ob es um die ersten Schritte mit künstlicher Intelligenz oder den Einsatz von KI bei der technischen Produktentwicklung geht: Die Trainings richten sich sowohl an Anfänger und Fortgeschrittene als auch an Lehrkräfte, Startups oder NGOs.

Die Berater von iw Consult hatten bereits im Herbst im Auftrag von Google mit der Studie „Der digitale Faktor“ untersucht, wie Deutschland von intelligenten Technolo-gien profitieren kann: 330 Milliarden Euro könnte generative KI in Zukunft demnach zur Bruttowertschöpfung beitragen (https://der-digitale-faktor.de/#downloads). Um dieses Wertschöpfungspotenzial zu nutzen, müssen allerdings mehr als 50 Prozent der Unternehmen in Deutschland KI nutzen. Das will Google fördern, so der der Google-Vize für Zentraleuropa.

(Quelle: https://blog.google/intl/de-de/unternehmen/inside-google/deutschland-ki-potenzial-nutzen/ 24.06.2024)

Seitenanfang


Neues Postgesetz im Bundesrat

Im Bundesrat steht für den morgigen Freitag, 05. Juli 2024 die Abstimmung über die Novelle des Postgesetzes auf der Tagesordnung.

Bereits am 13. Juni 2024 hat der Bundestag die Gesetzesnovelle angenommen. Es ist davon auszugehen, dass auch die Länder dem Gesetz zustimmen werden. Es soll zum
1. Januar 2025 in Kraft treten.

Im Gesetzgebungsprozess konnten die Verlegerverbände Bundesverband Digitalpublis-her und Zeitungsverleger (BDZV) und Medienverband der freien Presse (MVFP) erreichen, dass die Zustellung von Pressepost am Erscheinungstag ausdrücklich im Gesetz vorgesehen ist. Die Zustellung von Presseprodukten ist weiterhin Bestandteil der Universaldienstleistungen, zu denen die Deutsche Post AG verpflichtet ist. Darüber hinaus konnte erreicht werden, dass die Deutsche Post AG nicht durch eine Steuerbefreiung, die nur für sie gilt, einen uneinholbaren Wettbewerbsvorteil gegenüber den von Zei-tungsverlagen betriebenen Postdiensten erhält. Zu beiden Themen haben Bundesregierung und Bundestag Lösungen gefunden, die sich nun in der Praxis bewähren müssen.

Das Gesetz sieht ansonsten vor, dass Standardbriefsendungen zu 95 % am dritten Werktag und zu 99 % am vierten Werktag den Empfänger erreichen müssen.

(Quelle: BDZV, 13.06.2024)

Seitenanfang


III. Vertrieb

BDZV/ZMG-Studie „E-Paper-Qualitäten 2024“: Leser setzen verstärkt auf digitale Zeitungsausgaben

Mehr als 2,8 Millionen E-Paper verkaufen die deutschen Zeitungen täglich, über 60 Prozent davon im regelmäßigen Abonnement. Damit ist inzwischen fast jede vierte verkaufte Zeitung digital – Tendenz steigend. Der digitale Auflagenzuwachs liegt bei rund acht Prozent pro Jahr. Fast jeder dritte Bundesbürger (30 Prozent) nutzt mittlerweile E-Paper, wobei junge Menschen unter 30 Jahren (42 Prozent) und Personen mit hoher Bildung (39 Prozent) besonders häufig zugreifen.

Was das E-Paper so beliebt macht und wie es konkret genutzt wird, zeigt die jetzt von unserem Bundesverband BDZV und der Zeitungsmarktforschung Gesellschaft (ZMG) gemeinsam vorgelegte Studie „E-Paper-Qualitäten 2024“. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die Kombination aus den Vorzügen der gedruckten und der digitalen Welt. Während in den endlosen Weiten des Internets die nächste Nachricht immer nur einen Klick entfernt und das Surfen endlos ist, bietet das E-Paper ein redaktionell kuratiertes Informationspaket. Das kommt an: Zwei Drittel der Leserinnen und Leser schätzen es besonders, dass ihnen das E-Paper alle wichtigen Informationen des Tages in einem abgeschlossenen, übersichtlich zusammengestellten Produkt liefert. Wie bei der Printzeitung vertiefen sich 54 Prozent in die Lektüre, nehmen sich Zeit und lesen ausführlich, um danach zuverlässig über alles Wissenswerte informiert zu sein.

Gleichzeitig bietet das E-Paper die Vorteile des Digitalen. Besonders honorieren Leserinnen und Leser, dass die digitale Ausgabe schneller verfügbar (83 Prozent), einfacher zu bekommen (75 Prozent) und jederzeit und überall zur Hand ist (82 Prozent) - sogar am Urlaubsort (86 Prozent).

Auch das Handling überzeugt: Sieben von zehn Nutzern bewerten es als praktisch, dass digitale Zeitungen für die spätere Lektüre gespeichert werden können, einfacher zu nutzen, mit anderen zu teilen und zu lesen sind. Vorlese- und Suchfunktionen sowie der Wegfall von Zeitungsstapeln im Haushalt sind weitere Pluspunkte. Beim genutzten Endrät dominiert das Smartphone mit 60 Prozent, gefolgt von Tablets (48 Prozent) und Laptop (43 Prozent). Ältere Leser bevorzugen größere Bildschirme, während die Jüngeren hauptsächlich auf dem Handy lesen.

Die hohe Wertschätzung für die Tageszeitung gilt auch für ihre digitale Variante. Sie erfüllt ihre demokratische Funktion ebenso gut wie der Printtitel. Neun von zehn Lesern bewerten das Zeitungs-E-Paper als feste Größe in der Region, das sie glaubwürdig und umfassend informiert, Missstände aufdeckt und ein Sprachrohr für die Menschen in der Region ist.

Auch digitale Werbeanzeigen schneiden gut ab: 78 Prozent nehmen sie als glaubwürdig und zuverlässig wahr. Sie sind praktisch, weil sie auch im Geschäft immer dabei sind (82 Prozent) und die Links zum Anbieter einen willkommenen Mehrwert bieten (70 Prozent).

Für die Studie „E-Paper-Qualitäten 2024“ wurden im März 2024 2.000 Personen be-fragt und 595 Vollinterviews mit E-Paper-Leserinnen und Lesern geführt. Die Grundgesamtheit umfasst deutschsprachige Internetnutzer ab 16 Jahren.

https://www.epaperqualitaeten.de/presentation

Seitenanfang

'