VBZV-Newsletter 04/2025
- Tarifpolitik: BDZV betont Notwendigkeit struktureller Anpassungen
- Verband Mittelständischer Verleger geht an den Start – Teilnahme an Verhandlungen mit dem Presse-Grosso als Ziel
- E-Paper-Auflagen der Zeitungen steigen weiter kräftig
- Der Tagesspiegel nutzt das Presselogistik-Netzwerk der Zamdo
- Neues Verbandsmitglied: „Sächsische Zeitung“ beim VZBO
I. Tarifpolitik
BDZV betont Notwendigkeit struktureller Anpassungen
Bei der heutigen dritten Verhandlungsrunde über einen neuen Gehaltstarifvertrag zwischen unserem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) sowie der dju in ver.di hat der BDZV erneut die großen Herausforderungen der Zeitungsbranche betont: Der digitale Wandel, wirtschaftlicher Druck und unsichere Marktbedingungen erfordern von Verlagen ein hohes Maß an Flexibilität, das sie in der betrieblichen Praxis an vielen Stellen bereits erfolgreich umsetzen.
Insofern erwartet der BDZV auch von DJV und dju die Bereitschaft, über Veränderungen in der Tarifstruktur zu sprechen. Dies machte der Verhandlungsführer der Verlegerseite, Georg Wallraf, deutlich und wies zugleich darauf hin, dass die Gewerkschaften an anderer Stelle bereits die Bereitschaft gezeigt hätten, sich auf die wirtschaftlichen Realitäten der Verlage einzulassen.
Konkrete Vorschläge für die strukturellen Anpassungen wurden den Gewerkschaften heute in Düsseldorf präsentiert. Dazu erklärte Wallraf: „Der BDZV hat bereits vor Jahren im Rahmen des ‚Tarifwerks Zukunft‘ entsprechende Anpassungen vorgeschlagen. Die Gewerkschaften sollten sich in der aktuellen Tarifrunde für diese Vorschläge öffnen.“ Nur eine moderne, flexible Tarifstruktur sichere die Wettbewerbsfähigkeit der Medienbranche.
Zudem wies der BDZV angesichts der unverändert hohen Forderungen der Journalistengewerkschaften von 10,5 beziehungsweise 12 Prozent Gehaltsplus erneut auf die grundlegende Bedeutung und Systematik des Flächentarifvertrags hin. Dieser müsse faire Bedingungen für alle Verlage schaffen und Standards definieren, die von allen Verlagen, auch den weniger finanzstarken, wirtschaftlich getragen werden können. Dies sei entscheidend, um Arbeitsplätze in der Breite der Branche zu sichern und die Vielfalt der Presselandschaft in Deutschland zu be-wahren.
Die Tarifparteien verständigten sich auf eine Fortführung der Gespräche am 20. März 2025 in Düsseldorf.
(Quelle: BDZV, PM 28.01.2025)
II. Medienpolitik
Verband Mittelständischer Verleger geht an den Start – Teilnahme an Verhandlungen mit dem Presse-Grosso als Ziel
Auf Initiative des Nationalvertriebs IPS hat sich der Verband Mittelständische Verleger (VMV) e.V. gegründet. Der VMV versteht sich als Vertreter der kleineren und mittelgroßen Verlage, die auf dem deutschen Markt aktiv sind. Mitglied können sowohl Zeitungs- als auch Zeitschriften-Verlage werden. Laut Satzung können auch Medien-Häuser aus dem Ausland Mitglied beim VMV werden, wenn sie in Deutschland Magazine vertreiben bzw. anbieten.
Dies habe IPS-Chef Dieter Wirtz am 28. Januar 2025 auf dem traditionellen Weißwurst-Frühstück des Presse Fachverlages u.a. gegenüber DNV-Chefredakteur Wolfgang Rakel mitgeteilt, berichten die beiden zur selben Mediengruppe gehörenden Branchendienste DNV und new business. Der Verband werde seinen Sitz bei IPS in Meckenheim haben. Die ehrenamtliche Geschäftsführung hat demnach Ingo Schultz, im Hauptberuf Mitglied der Geschäftsleitung bei IPS, übernommen. Vorsitzender des neuen Verbands ist Dieter Wirtz.
Der VMV wolle die Interessen seiner Mitglieder auch bei den laufenden Verhandlungen zwischen dem Presse-Grosso und den Verlagen vertreten. Damit sitzt künftig neben dem MVFP, dem AMV (Arbeitsgemeinschaft Mittelständische Verlage) und BDZV ein weiterer Partner mit am Tisch.
(Quelle: DNV, 28.01.2025; new-business.de, 28.01.2025)
III. Vertrieb
E-Paper-Auflagen der Zeitungen steigen weiter kräftig
Die verkaufte Auflage von E-Paper-Ausgaben der Zeitungen in Deutschland legte laut der IVW-Auflagenstatistik kräftig zu. Pro Erscheinungstag verkauften die Tageszeitungen 2,552 Millionen E-Paper-Ausgaben, was einer Steigerung von über 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. Die Wochenzeitungen steigerten den Verkauf ihrer digitalen Ausgaben um 6,4 Prozent. Im Vergleich zum dritten Quartal 2024 wuchsen Verbreitung und Verkauf der E-Paper ebenfalls. So wurden 2,2 Prozent mehr E-Paper der Tageszeitungen verbreitet als noch im Vorquartal, der Verkauf stieg um 3,78 Prozent
Dass E-Paper immer häufiger im Abonnement bezogen werden, geht ebenfalls aus den Zahlen hervor. Von den rund 2,55 Millionen verkauften E-Paper wurden 1.506.942 Exemplare im Abonnement bezogen, ein Anstieg von über 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Eine noch größere Rolle spielen die E-Paper-Abos bei den Wochenzeitungen. Laut den IVW-Zahlen wurden von den 480.280 verkauften E-Paper-Exemplaren wurden 372.364 im Abonnement bezogen, was einer Steigerung von 6,78 Prozent im Ver-gleich zum Vorjahresquartal entspricht.
Im vierten Quartal 2024 verbreiteten die Tageszeitungen laut IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern) insgesamt, also über die verkaufte Auflage hinaus, täglich 3,57 Millionen E-Paper-Ausgaben. Das entspricht einem Anstieg um fast 23 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Wochenzeitungen erhöhten ihre Auflagen im gleichen Zeitraum um 6,8 Prozent.
(Quelle: BDZV, 28.01.2025)
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IV. Logistik
Der Tagesspiegel nutzt das Presselogistik-Netzwerk der Zamdo
Die Zamdo, ein Tochterunternehmen der Süddeutschen Zeitung, hat den Verlag Der Tagespiegel aus Berlin für ihr bundesweites Logistiknetzwerk gewonnen. Die Zusammenarbeit startete bereits im November 2024 und ist langfristig geplant.
Ab dem Druckort Berlin-Spandau erfolgt die Belieferung des Tagesspiegel nun sechsmal in der Woche über das bundesweite Logistik-Netzwerk an Regionalverlage, Briefzentren, Presse-Grossisten, Bahnhofsbuchhandlungen und Sonderkunden. Eine größtenteils bundesweite Verbreitung des Tagesspiegel in den frühen Morgenstunden ist somit gewährleistet.
„Wir freuen uns sehr, dass wir die Kollegen des Tagesspiegel von unserem Konzept einer modernen, transparenten und flexiblen Presselogistik überzeugen konnten. In Zeiten stetig wachsender Herausforderungen leistet eine zuverlässige und effiziente Logistik einen wichtigen Beitrag zur flächendeckenden Verbreitung von Zeitungen“, so Jürgen Baldewein, Geschäftsführer der Zamdo.
Caspar Seibert, Verlagsleiter Marketing und Vertrieb beim Tagesspiegel: „Wir freuen uns auf eine verlässliche und vertrauensvolle Kooperation mit Zamdo.
Die ersten Wochen unserer Zusammenarbeit haben gezeigt, dass unsere Entscheidung für Zamdo richtig war. Wir profitieren von dem starken Presselo-gistiknetz für Tageszeitungen und stärken damit unsere Präsenz in weiten Teilen von Deutschland.“
Die Zamdo Die Zamdo GmbH (www.zamdo-logistik.de) wurde Anfang 2019 mit Sitz in München gegründet. Sie ist für die Planung, Disposition und tägliche Abwicklung der bundesweiten Auslieferung der Süddeutschen Zeitung ab den vier Druckorten der SZ zuständig. Als wichtige Partner und Kunden nutzen dieses Netzwerk auch die Handelsblatt Media Group und die Frankfurter Allgemeine Zeitung für ihre bundesweite und internationale Auslieferung. Darüber hinaus setzen bereits heute viele Regionalverlage, zum Beispiel die Zeitungsgruppe Münchner Merkur/tz, die Abendzeitung, die Stuttgarter Zeitung oder die Nürnberger Nachrichten, auf die Kompetenz und Zuverlässigkeit der Zamdo. Neben ihrem bundesweiten Logistiknetzwerk bietet die Zamdo auch ihr Knowhow bei der Optimierung und Planung von Zeitungstouren, zum Beispiel für Regionalverlage, an. Die Zamdo GmbH gehört zum Süddeutschen Verlag und ist damit Teil der Südwestdeutschen Medienholding (SWMH).
(Quelle: SWMH, PM 27.01.2025)
V. Aus den Verbänden
Neues Mitglied: „Sächsische Zeitung“ beim VZBO
Die „Sächsische Zeitung“ ist seit dem 1. Januar 2025 Mitglied im Verband der Zeitungsverlage und Digitalpublisher in Berlin und Ostdeutschland e.V. (VZBO).
Herausgeber des Regionaltitels ist die DDV Mediengruppe, eine Tochter der Madsack Mediengruppe in Hannover.
Durch die Mitgliedschaft im VZBO gehört die seit 1946 erscheinende „Sächsische Zeitung“ seit Jahresbeginn auch dem Bundesverband Digitalpublisher und Zei-tungsverleger (BDZV) an. Carsten Dietmann, Geschäftsführer der DDV Mediengruppe, vertritt die Zeitung im führenden Verband der privatwirtschaftlichen Presse. Die „Sächsische Zeitung“ erscheint im Osten Sachsens und hat ihren Hauptsitz in Dresden. Chefredakteurin ist Annette Dinninger.
(Quelle: bdzv.de, 21.05.202