VBZV-Newsletter 03/2025
- BDZV und MVFP starten gemeinsames „Bündnis Zukunft Presse“
- „Bündnis Zukunft Presse“: medienpolitische Kernforderungen
- Hinweis: Wer hilft bei einem Cyberangriff?
- Media Lab Innovation Festival 2025 in München
- Neue Chefredaktion übernimmt bei Oberpfalz Medien Verantwortung für die digitale Zukunft
- VBRA: Bernhard Hock folgt auf Felix Kovac als Vorsitzender
I. Medienpolitik
BDZV und MVFP starten gemeinsames „Bündnis Zukunft Presse“
Unser Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und der Medienverband der freien Presse (MVFP) haben ihr „Bündnis Zukunft Presse“ offiziell gestartet. Die gemeinsame Initiative bündelt erstmals die strategische und medienpolitische Arbeit der beiden Verbände unter einem gemeinsamen Dach. Ziel des Bündnisses ist es, die Politik auf die Bedeutung der freien Presse für die freie Meinungsbildung in einer pluralistischen Demokratie hinzuweisen und ihr gleichzeitig die Dimensionen der ökonomischen Bedrohungen der Presse durch monopolistisch agierende Technologieplattformen zu verdeutlichen.
„Die freie Presse ist Fundament und Infrastruktur unserer pluralistischen Demokratie, weil sie durch verlässliche Information überhaupt erst eine wirklich freie Meinungsbildung garantiert. Aber der unabhängige Journalismus der Verlage ist bedroht – auf der einen Seite durch monopolartige Plattformstrukturen in den digitalen Märkten und auf der anderen Seite durch überbordende staatliche Regu-lierung. Die freie Presse braucht jetzt eine starke Stimme, und mit dem Bündnis vereinen wir über 500 Verlage und Tausende von Medienkanälen, für die zwei Drittel der in Deutschland festangestellten Redakteurinnen und Redakteure arbeiten. Die Zeit ist gekommen, dass die Verantwortlichen in Legislative und Exekutive ihre sich aus dem Artikel 5 des Grundgesetzes ergebende Verantwortung für die Institution der freien Presse annehmen“, betont Philipp Welte, MVFP-Vorstandsvorsitzender und einer der beiden Sprecher des Bündnisses.
Matthias Ditzen-Blanke, Vorstandsvorsitzender BDZV und ebenfalls Sprecher der Initiative, hebt hervor: „Meinungsfreiheit braucht Fakten. Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass jede noch so falsche Behauptung ungefiltert in die Welt gesetzt werden darf. Eine fundierte Meinung setzt voraus, sich ein möglichst objektives Bild zu machen, verschiedene Quellen zu prüfen und auf Basis von Fakten zu urteilen. Die deutsche Presselandschaft ist eine der vielfältigsten der Welt. Sie vereint mehrere tausend redaktionelle Marken und Produkte, die ein unverzichtbares Angebot an verlässlicher Information und Meinungsvielfalt sichern. Mit dem Bündnis vereinen wir diese Kräfte, um die freie Presse nicht nur zu schützen, sondern auch zukunftsfähig zu machen. Damit senden wir ein klares Signal an die Politik wie an die breite Öffentlichkeit.“
Das Bündnis ist kein neuer Verband oder Ergebnis einer Fusion, sondern eine koordinierte medienpolitische Plattform, die unter einer gemeinsamen Marke auftritt. Beide Verbände bleiben organisatorisch und kaufmännisch unabhängig, schaffen jedoch mit dem Bündnis eine schlagkräftige Interessenvertretung gegenüber Politik und Öffentlichkeit.
„Bündnis Zukunft Presse“: medienpolitische Kernforderungen
Zum Start des Bündnisses legen BDZV und MVFP eine gemeinsame Denkschrift vor. Sie unterstreicht die Bedeutung der Presse als systemrelevante Infrastruktur der Demokratie und adressiert die Schritte zur Sicherung der Institution der freien Presse, die jetzt notwendig sind:
- Belastungsstopp: Das „Bündnis Zukunft Presse“ fordert einen Belastungsstopp für digitale und gedruckte Presseprodukte bei allen staatlichen Rege-lungen, die die Branche betreffen, um professionelle redaktionelle Angebote künftig zu sichern. Maßnahmen wie Werbeverbote, Einschränkungen des Tele-fonmarketings, Entwaldungsverordnung etc. bedrohen Voraussetzungen freier, privater Presse.
- Mehrwertsteuer senken – Presse finanzierbar machen – Journalismus stärken: Durch eine Senkung der Mehrwertsteuer auf 0 Prozent müssen digitale und gedruckte Presseangebote finanziell gestärkt werden, damit der qualitativ hochwertige, verlässliche Journalismus der Verlage auch unter den Marktbedingungen der digitalen Welt finanzierbar ist.
- Plattform-Dominanz begrenzen – Vielfalt herstellen – Urheberrechte schüt-zen: Um die diskriminierungsfreie Vielfalt und Sichtbarkeit journalistischer Inhalte zu sichern, müssen Plattform-Monopole konsequent begrenzt werden. Für den notwendigen Schutz der Urheberrechte an den redaktionellen Inhalten der Verlagsmedien gegen ungenehmigte KI-Verwertung müssen Quellennachweispflicht der KI sowie Verfügungs- und Vergütungsrecht der Verlage zwei-felsfrei normiert werden.
- Keine öffentlich-rechtliche Presse – Wettbewerb schützen – Marktchancen erhöhen: Der Kernauftrag öffentlich-rechtlicher Medien muss auf die Grundversorgung begrenzt bleiben, um faire Marktchancen für die freie Presse zu sichern.
Nähere Informationen unter www.buendniszukunftpresse.de
(Quelle: BDZV, PM 22.01.2025)
Hinweis: Wer hilft bei einem Cyberangriff?
Die Bayerische Staatsregierung macht auf die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime im Freistaat aufmerksam:
Für Unternehmen, Behörden, Vereine, Verbände, Körperschaften und sonstige Organisationen ist Ansprechstelle bei der Bayerischen Polizei erste Anlaufstelle. Sie ist an Werktagen, während der Bürozeiten unter Telefon 089/1212-3300 erreichbar. Bei dringenden Fällen außerhalb der Bürozeiten, etwa bei einem Angriff auf Ihr Unternehmen, kann der Polizeinotruf 110 gewählt werden.
(Quelle: https://www.stmwi.bayern.de/wirtschaft/mittelstand/it-sicherheit-und-resilienz/)
II. Veranstaltungen
Media Lab Innovation Festival 2025 in München
Das Media Lab Innovation Festival 2025 findet am 19. und 20. März 2025 statt. In praxisnahen Sessions und inspirierenden Impulsen zeigen Expertinnen und Experten, wie innovative Technologien und kreative Ansätze die Zukunft der Medi-enwelt prägen können.
Veranstaltungsort ist die Hochschule für Fernsehen und Film in München.
Nähere Informationen unter: https://www.media-lab.de/de/events/media-lab-innovation-festival-2025/?utm_campaign=MLB_%20Media%20Lab%20Innovation%20Festival&utm_medium=email&utm_content=342764046&utm_source=hs_email
III. Aus den Verlagen
Neue Chefredaktion übernimmt bei Oberpfalz Medien Verantwortung für die digitale Zukunft
Das Medienhaus Oberpfalz Medien in Weiden hat seine Chefredaktion neu aufgestellt. Neben Chefredakteur Kai Gohlke gehören dazu künftig Simone Baumgärtner, Magdalena Raß, Thomas Webel und Stefan Zaruba. Sie werden direkt die Mitarbeitenden in den neu aufgestellten zentralen Teams führen.
Die Redakteurinnen und Redakteure in den lokalen Reporterteams Amberg, Nabburg, Weiden und Tirschenreuth werden außerdem künftig von den Reporterchefs Wilhelm Amann (Süd) und Martin Maier (Nord) geführt.
Die Neuorganisation der Führung ist ein wichtiger Schritt in einem tiefgreifenden Change-Projekt, mit dem sich die Oberpfalz-Medien-Redaktion für die Herausforderungen einer immer stärker auf Digital-Abos ausgerichteten Marktstrategie aufstellt. Bei der Planung, Umsetzung und Ausspielung von Inhalten soll deshalb künftig das gemessene Interesse der Leserinnen und Leser - insbesondere der Abonnentinnen und Abonnenten - und deren Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen, heißt es in einer Mitteilung des Verlags.
Als nächster Projektschritt folge eine interne Bewerbungsphase, für die alle journalistischen Stellen in der Redaktion neu definiert und ausgeschrieben wurden. Voraussichtlich ab April soll die Redaktion dann in der künftigen Struktur in selbstorganisierten und eigenverantwortlich agierenden Spezialisten-Teams ar-beiten.
Kai Gohlke (55) ist seit 2019 Chefredakteur bei Oberpfalz Medien. Zuvor war er bei der Mittelbayerischen Zeitung tätig und lehrt regelmäßig an der Akademie der bayerischen Presse. In der neuen Struktur führt er die Redaktion und die zugehörigen Führungskräfte.
Simone Baumgärtner (45) ist seit 2004 bei Oberpfalz Medien und leitet zukünftig die zentralen Thementeams „Wirtschaft & Infrastruktur“ sowie „Justiz & Krimina-lität“. Außerdem ist sie für den zentralen Printdesk verantwortlich.
Magdalena Raß (30) ist seit 2019 bei Oberpfalz Medien und leitet das Team „Medienproduktion“. Als Teil eines dreiköpfigen Teams ist sie 2021 für das multimediale Projekt „#oberpfalzwirmüssenreden“ mit dem Dr.-Georg-Schreiber-Medienpreis in der Kategorie „Online“ ausgezeichnet worden. Sie ist für die Stabsstelle „Art Director Redaktionelle Produkte“ und das Team „Markt & Analyse“ zuständig.
Thomas Webel (46) verantwortet die Nachrichtenportale und den Digitaldesk. Zuvor arbeitete er für die Süddeutsche Zeitung und den Donaukurier. Als branchenweit anerkannter Experte für die individualisierte Ausspielung redaktioneller Inhalte, Newsletter und digitale Abo-Vermarktung steht er regelmäßig bei Branchenevents in Deutschland und Europa auf der Bühne – und bereichert mit seinem Know How auch den Digitalausschuss unseres Verbands. Darüber hinaus moderiert er die Sport-Podcasts „Powerplay“ (Eishockey) und „Weiter, immer weiter“ (FC Bayern München). Neben den Redakteurinnen und Redakteuren des Digitaldesks wird er künftig auch die Reporterinnen und Reporter des Themen-teams Sport führen.
Stefan Zaruba (51) ist seit 1995 bei Oberpfalz Medien und leitet die Zentralredaktion. In der neuen Struktur wird er den zentralen Themendesk und die Stabs-stellen „KI, Qualität und Schulungen“ sowie den Leseranwalt führen.
Die Oberpfalz Medien GmbH ist ein inhabergeführtes mittelständisches Unter-nehmen mit Sitz in Weiden in der Oberpfalz. Sie betreibt die regionalen Nachrichtenportale „Onetz“, „Amberg24“, „Weiden24“, „beiunsdaheim.de“ und gibt die Tageszeitungstitel „Der neue Tag“, „Amberger Zeitung“ und „Sulzbach-Rosenberger Zeitung“ mit insgesamt Regionalausgaben sowie die kostenlose Wochenzeitung „OWZ“ heraus. Das Verbreitungsgebiet umfasst die kreisfreien Städte Amberg und Weiden sowie die Landkreise Amberg-Sulzbach, Neustadt an der Waldnaab, Schwandorf und Tirschenreuth. In der Redaktion sind rund 110 Mitarbeitende beschäftigt, davon ca. 80 Redakteurinnen und Redakteure.
(Quelle: PM 20.01.2025)
IV. Aus den Verbänden
VBRA: Bernhard Hock folgt Felix Kovac als Vorsitzender
Bernhard Hock ist neuer Vorsitzender der Vereinigung Bayerischer Rundfunkanbie-ter e.V. (VBRA). Die Mitgliederversammlung wählte den promovierten Diplom-Kaufmann am letzten Freitag einstimmig an die Spitze ihres Verbands. Er folgt auf Felix Kovac, der den Vorsitz auf eigenen Wunsch zum Jahresende niedergelegt hat. Hock wird den Verband gemeinsam mit Thomas Eckl leiten, der schon seit vielen Jahren Co-Vorsitzender der VBRA ist.
Bernhard Hock (58) engagiert sich bereits seit 30 Jahren in der Medienbranche. Nach seinem Einstieg bei der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck war er 10 Jahre lang Alleingeschäftsführer des baden-württembergischen Bereichssenders Radio 7; es folgten 6 Jahre als CFO bei Schwäbisch Media in Ravensburg. Seit 2019 führt Hock die Geschäfte der rt1.media group in Augsburg, wo er seit 2023 auch Co-Vorsitzender der Geschäftsleitung der Mediengruppe Pressedruck in Augsburg ist. Aufgrund seiner Mitgliedschaft in zahlreicher Rundfunkgremien (Antenne Bayern, Studio Gong, Radio Gong 96.3 usw.) ist Hock zudem ein erfahrener Beteiligungsmanager. Als ehemaliger Vorstand und Fachgruppensprecher Hörfunk ist er auch mit unserem Verband bestens vertraut.
Die VBRA vereinigt rund 40 bayerische Rundfunkanbieter, Hörfunk- und Fernseh-sender unter ihrem Dach. Ihr obliegt die umfassende Wahrung und Vertretung der gemeinsamen Interessen im Bereich des Rundfunks. Weitere Informationen unter www.vbra-online.de.
(Quelle: VBRA, PM 17.01.2025)