VBZV-Newsletter 33/2023

 

I. Branchensituation

BDZV-Branchenbericht zur wirtschaftlichen Situation der Zeitungen: Wachsende Umsätze im Digitalen – Printmarkt weiter unter Druck

Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) hat einen „Beitrag zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Zeitungen 2023“ veröffentlicht. Die Publikation steht ab sofort auf der Website des BDZV zur Verfügung.

Die Zeitungsverlage bauen ihre digitalen Angebote immer weiter aus - und das mit zunehmendem wirtschaftlichem Erfolg. 2022 machten sie damit zum zweiten Mal mehr als eine Milliarde Euro Umsatz: Sie gewannen fast 15 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro. Doch noch reicht dies bei den meisten Häusern nicht aus, um die Umsatzrückgänge im Printgeschäft bei den Lesern wie auf dem Anzeigenmarkt auszugleichen. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine mit hohen Energiekosten und steigender Inflation bekamen die Verlage stark zu spüren. Auch 2023 bleibt wirtschaftlich herausfordernd.

In ihrem Stammgeschäft konnten die Zeitungsverlage ihre Umsätze 2022 nicht ganz halten. Mit 6,83 Milliarden Euro setzten sie gut zwei Prozent weniger um als 2021. Das Anzeigengeschäft schrumpfte um knapp sechs Prozent auf 1,79 Milliarden Euro. Im Gegensatz zu früheren Jahren glichen das die Vertriebsumsätze nicht ganz aus: Sie nahmen geringfügig um 0,9 Prozent auf 5,04 Milliarden Euro ab.

Zudem sorgten explodierende Preise auf zahlreichen Gebieten im Jahr 2022 für einen hohen Kostendruck: Zeitungsdruckpapier war zeitweise mehr als doppelt so teuer wie im Jahr zuvor. Zudem hatten die Verlage massive Probleme, überhaupt die benötigten Papiermengen zu beschaffen. Die Papierpreise schlugen sich deutlich in der Kostenstruktur nieder: Der Anteil der Papierbeschaffung an den gesamten Kosten stieg 2022 auf 7,3 Prozent.

Erfolgreicher läuft es für die Unternehmen im Digitalen: Nachdem die Zeitungen 2021 mit ihren digitalen Angeboten erstmal mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt hatten, konnten sie 2022 daran anknüpfen und die Erlöse sogar noch steigern. Insgesamt gewannen die Verlage bei den digitalen Umsätzen rund 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinzu und erzielten 1,17 Milliarden Euro. Mit E-Papern nahmen die Verlage 414 Millionen Euro ein, ein Plus von 13 Prozent. Noch stärker stiegen die übrigen digitalen Umsätze, nämlich um fast 16 Prozent auf 759 Millionen Euro.

Am erfolgreichsten sind im digitalen Geschäft die überregionalen Zeitungen, die inzwischen fast die Hälfte ihres Umsatzes mit Angeboten außerhalb von Print machen. Auch die Kaufzeitungen fahren mit einem Drittel überdurchschnittlich viel auf dem digitalen Markt ein. Bei den Regionalzeitungen machten die Digitalerlöse zehn Prozent des Gesamtumsatzes von 5,97 Milliarden Euro aus. Im Jahr zuvor war es noch gut ein Prozentpunkt weniger.

Aufgrund dieser Erfolge starteten die Zeitungsverleger in das Jahr 2023 mit der Erwartung, mittelfristig die Print-Rückgänge durch steigende Digitalerlöse kompensieren zu können. Die Mehrzahl der Verlage hofft, ab 2026 einen Ausgleich zu erreichen. Das ergab die jährliche „Trendstudie“ des BDZV mit der Unternehmensberatung Schickler (Hamburg). Zugleich bleiben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter schwierig, sodass die Unternehmen für 2023 zunächst mit einer Kostensteigerung von fünf Prozent rechnen, wobei besonders hohe Zusatzbelastungen bei Energie- sowie bei Distributions- und Zustellkosten befürchtet werden.

Trotz des wachsenden Kostendrucks behauptet sich die gedruckte Zeitung auch auf dem Lesermarkt: In Deutschland werden erscheinungstäglich 13,47 Millionen Print-Exemplare verkauft (Q II/2023). Davon sind 10,92 Millionen Tageszeitungen, 1,63 Millionen Wochenzeitungen und 0,93 Millionen Sonntagszeitungen.

(Quelle: bdzv.de, 01.09.2023)

Seitenanfang

II. Digital

Meta stellt Facebook News ein

Der Meta-Konzern hat angekündigt, Anfang Dezember dieses Jahres Facebook News in Großbritannien, Frankreich und Deutschland einzustellen. Das gab Meta am 05. September 2023 bekannt.

Als Begründung dafür, die Möglichkeit, Nachrichten über den speziellen Tab im Lesezeichenbereich hervorzuheben aufzugeben, nannte der Konzern die geringe Nutzung: Nachrichten machten weniger als 3 % dessen aus, was Menschen auf der ganzen Welt in ihrem Facebook-Feed sehen.

Meta betonte dabei, allen bestehenden Facebook News-Verträgen mit Verlagen in UK, Frankreich und Deutschland bis zu deren Ablauf nachzukommen. Es seien in diesen Ländern auch keine neuen Facebook-Produkte speziell für Nachrichtenverleger geplant.

Links zu Nachrichtenartikeln auf Facebook blieben aber sichtbar und die Verlage hätten weiterhin Zugriff auf ihre Facebook-Konten und -Seiten, wo sie wie jede andere Einzelperson oder Organisation Links zu ihren Geschichten posten und Menschen auf ihre Websites weiterleiten können. Zudem könnten Verlage auch weiterhin Produkte wie Reels und das FB-eigene Anzeigensystem nutzen, um ein breiteres Publikum zu erreichen und Menschen auf ihre Website zu leiten, wo sie 100 % der Einnahmen aus ausgehenden Links auf Facebook behielten.

Facebook News war in den USA 2019 gestartet worden und kam im Frühjahr 2021 nach Deutschland. Dem Schritt gingen Debatten über die Auswirkungen von Online-Plattformen auf das Geschäft der Medienbranche voraus. Nach dem nun angekündigten Aus in Deutschland, Großbritannien und Frankreich wird der Bereich nur noch in den USA und Australien verfügbar sein. Meta setzt bei Facebook schon seit einiger Zeit den Fokus stärker auf Kontakte zu Freunden und Familie sowie Kurzvideos.

(Quelle: about.fb.com, 05.09.2023; chip.de, 07.09.2023)

Seitenanfang

III. Vermarktung

„Fact booklet“ zur Unterstützung für den lokalen Verkauf 

Zeitungsmarktforschung Gesellschaft der deutschen Zeitungen (ZMG) bietet ein neu entwickeltes „fact booklet“ zur Unterstützung der lokalen Vermarktung an.

Wie viele Menschen planen aus Ihrem Verbreitungsgebiet in den nächsten 1-2 Jahren den Kauf eines Neuwagens?  Oder wollen sich Möbel anschaffen? Wie viele Menschen kaufen im Oberzentrum ihres Verbreitungsgebietes ein? Und lesen Ihren Titel? Und wie hoch ist der Anteil derjenigen, die für Ihre Einkäufe die Zeitung als Informationsquelle nutzen? – Die Antwort auf diese und andere Fragen, optisch ansprechend gestaltet und mit informativen Karten ergänzt, bietet die verlagsindividuell gestaltete Broschüre.

Quellen sind neben den Daten der Media Analyse die Zahlen der „best for planning“, sowie die IVW-Verbreitungsanalyse, der L-Wert, die ma Online / AGOF und das Kartenmaterial des Zeitungsatlas.

Ein Anschauungsbeispiel kann unter  Verlagsbroschüre "Ihr starker Partner" aufgerufen werden. Die vollständige Erstellung bis zum druckfähigen PDF kostet 449,- Euro.

Bestellmöglichkeit (PDF)

(Quelle: ZMG info; 04.09.2023)

Seitenanfang

 

IV. Mitarbeiter

Weitere Initiative zur Unterstützung der Integration von Geflüchteten aus der Ukraine

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), der auch unser Verband angeschlossen ist, hat gemeinsam mit dem Jobcenter München das neue Projekt „talentnavigator.ukraine“ ins Leben gerufen, um Geflüchtete aus der Ukraine auf ihrem Weg in den bayerischen Arbeitsmarkt zu unterstützen.

Das Projekt ergänzt die Plattform „sprungbrett into work für geflüchtete Menschen aus der Ukraine“, die Umsetzung erfolgt durch die Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) gGmbH.

Ziel des Projektes ist die passgenaue Vermittlung von Geflüchteten aus der Ukraine in Arbeit, Ausbildung oder Qualifizierung. Mit Hilfe der Initiative lassen sich Talente der Geflüchteten erkennen und der Weg in eine langfristige Beschäftigung kann besser geebnet werden. Gleichzeitig erhöhen sich die Beschäftigungspotenziale für die bayerischen Betriebe.

Eine TalentNavigatorin zeigt Geflüchteten aus der Ukraine ihre individuellen Stärken und Chancen auf. Mit seinem Angebot berät und unterstützt das Projekt bei der Suche nach einem passenden Ausbildungs- sowie Arbeitsplatz oder begleitet die Geflüchteten beispielsweise beim Verfahren zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse. In enger Zusammenarbeit mit dem Jobcenter München werden die Geflüchteten außerdem bei Bedarf in passende Qualifizierungsangebote vermittelt.

Gleichzeitig unterstützt die TalentNavigatorin als Ansprechpartnerin die Unternehmen während des gesamten Einstellungsprozesses, um den Erfolg der Neuzugänge im Betrieb nachhaltig zu sichern

Die Geschäftsführerin des Jobcenter München, Anette Farrenkopf, erklärt zum Projekt: „Derzeit sind rund 6.500 ukrainische Geflüchtete mit einem Alter von über 15 Jahren im Jobcenter München registriert. Ein Großteil der Ukrainerinnen und Ukrainer hat mittlerweile einen Integrations- und Sprachkurs erfolgreich absolviert und sich auf ein Leben in Deutschland vorbereitet. Für viele der von uns betreuten Geflüchteten geht es nun darum, eine Arbeit aufzunehmen und ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten zu können. Im nächsten Schritt werden wir daher mit unseren Fördermöglichkeiten den Weg für eine bildungsadäquate Integration in den Arbeitsmarkt ebnen. Die berufliche Integration von geflüchteten Menschen ist eine gesellschaftliche Großaufgabe, die nur dann gelingen kann, wenn alle relevanten Akteure gut zusammenarbeiten. Neben dem Einsatz der zuständigen Behörden und Verbände gibt es gerade auch eine breite Einstellungs- und Unterstützungsbereitschaft der Firmen und Unternehmen. Mit der gemeinsam entwickelten Initiative talentnavigator.ukraine verfolgen wir den Ansatz einer bildungsadäquaten und nachhaltig angelegten Arbeitsmarktintegration, gerade auch in Engpassbranchen wie etwa Pädagogik, Pflege und Medizin. Umso mehr freut es mich, mit dem vbw einen so starken und einen im bayerischen Wirtschaftsleben bestens vernetzten Partner zur Seite zu haben.“

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.fks-plus.de/Modellprojekte-FKS-/talentnavigator.ukraine

(Quelle: vbw-bayern.de, PM 31.08.2023)

Seitenanfang

 
'