VBZV-Newsletter 13/2024


I. Medienpolitik

Google News Showcase: ZAK stellt Verstoß gegen Medienstaatsvertrag fest –Reichweitengrenzen bieten kleineren Anbietern keine fairen Zugangschancen

Die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) hat einen Verstoß der Google Ireland Ltd. gegen den Medienstaatsvertrag festgestellt. Google hat nun drei Monate Zeit, Anpassungen vorzunehmen. Hintergrund der Entscheidung ist die Beschwerde eines Verlags, dass Google ihm kei-nen Zugang zum Dienst Google News Showcase (GNS) gewährt.

Der Verlag war aufgrund zu geringer Reichweite abgelehnt worden. Die ZAK vertritt die Ansicht, dass die derzeitige Ausgestaltung des Reichweitenkriteriums kleineren und neu am Markt agierenden Anbietern keine realistische Chance bietet, am Google News Showcase teilzunehmen – insbesondere in einer Phase, in der diese gerade auf den Zuwachs von Nutzern angewiesen sind. Dieses Vorgehen erschwere, dass neue Mei-nungen hinzutreten und damit Vielfalt im Markt entstehen könne.

Vor einer abschließenden Entscheidung hat Google nun drei Monate Zeit, einen angepassten Kriterienkatalog vorzulegen, der diese Aspekte adressiert.

Dr. Eva Flecken, Vorsitzende der Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) sowie der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM): „Auch im digitalen Zeitalter regulieren wir mit altbewährten medienrechtlichen Gesetzen und Prinzipien. Erprobte Kriterien wie hier die Vielfaltssicherung finden auch Anwendung auf neue Dienste.“

(Quelle: ZAK, PM 04.04.2024)

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II. Junge Leser

Julecon 2024: Tagung zur Gen Z – Programm steht fest

Das Programm der julecon 2024 steht: Unter dem Motto „Die Gen Z hat immer recht. Wie radikaler Optimismus hilft, neue Zielgruppen zu erreichen“ veranstalten die jule : Initiative junge Leser und das SZ Institut am 14. Mai in Berlin eine Tagung, bei der sich alles um die Gen Z dreht – und um das Bild, das sich Medienschaffende von dieser Zielgruppe machen.

Mit dabei sind u. a. die Augsburger Allgemeine, die ihr Rocketeer-Festival vorstellt, sowie die Pforzheimer Zeitung, die zielgruppengerecht Journalismus auf Social Medi-a für die Gen Z macht und jüngst ein altersdifferenziertes Digital-Abo-Angebot gelauncht hat. Der MADSACK Mediencampus berichtet vom Recruiting und der Integrati-on der Gen Z in die Arbeitswelt. Außerdem zu Gast: Tagesschau-Social Media-Redakteurin Amelie Marie Weber, die Macher des Spotify-Nachrichtenpodcasts FOMO, die News-App für Schulen Buzzard und ein Autor vom ZDF Magazin Royale, der berich-tet, welche Herausforderungen eine Fernsehshow bei der Ansprache der Gen Z zu bewältigen hat.

Das vollständige Programm sowie die Anmeldemöglichkeit finden Sie hier. https://www.junge-leser.info/termin/julecon-2024-die-genz-hat-immer-recht-wie-radikaler-optimismus-hilft-neue-zielgruppen-zu-erreichen/

Moderiert wird die Veranstaltung von Dirk von Gehlen, Leiter des SZ Instituts, und Thorsten Merkle, Geschäftsführer der jule : Initiative junge Leser.

(junge-leser.info, 09.04.2024)

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III. Aus den Verlagen

Süddeutsche Zeitung Digitale Medien erweitert Führungsteam

Claus Spacil ist seit März Chief Technology Officer (CTO) bei der Süddeutschen Zeitung Digitale Medien (SZDM). Zusammen mit Christine Fettich, seit April Chief Product Officer (CPO), und dem Geschäftsführer der SZDM, Johannes Hauner, bilden die Drei das neue Leitungsteam der Digital-Tochter der Süddeutschen Zeitung.

Die SZDM hat die beiden Positionen für die technologische und die produktbezogene Entwicklung neu geschaffen. Zudem befördert das Unternehmen, das die Digital-Strategie der SZ vorantreibt, weitere Kollegen: Carmen Heger zum Director für „Data & AI“, Korbinian Vielmeier zum Director für „Brand & Design“ und Tobias Konsek, der Claus Spacil zur Seite steht, zum Director „Technology“.

Claus Spacil wechselt aus seiner eigenen Technologieberatung zur SZDM. Davor war er unter anderem als CTO für ProSiebenSat.1 und RTL Deutschland im Gaming, Streaming und Publishing tätig. Christine Fettich kam 2019 als Head of Product von der Scout-Gruppe zur Süddeutschen Zeitung. Zuletzt war sie bei der SZDM als Director „Busi-ness“ für die Monetarisierung der digitalen Produkte verantwortlich.

Die Süddeutsche Zeitung Digitale Medien (SZDM) ist der digitale Motor der Süddeutschen Zeitung und für die Produktentwicklung, den Betrieb, die Weiterentwicklung und Vermarktung aller digitalen Angebote der SZ zuständig. Dazu gehören SZ.de, jetzt.de, das digitale SZ-Magazin und das digitale Abo-Angebot „SZ Plus“. Die SZDM ist Teil des Süddeutschen Verlags.

(Quelle: Süddeutscher Verlag, PM 04.04.2024)

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Kartellamt stimmt Übernahme der DDV Mediengruppe durch Madsack zu

Das Kartellamt hat der Übernahme aller Gesellschaftsanteile der DDV Mediengruppe (Dresden) von Bertelsmann Investments und der Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft durch die Madsack Mediengruppe (Hannover) zum 1. Mai 2024 zugestimmt.

Die DDV ist unter anderem Herausgeberin der „Sächsischen Zeitung“ und der „Morgenpost Sachsen“ sowie der Portale sächsische.de und TAG24. Der Erwerb war bereits im Januar bekannt gegeben worden, stand aber noch unter Vorbehalt der Freigabe durch das Bundeskartellamt.

Gleichzeitig trennt sich die Madsack Mediengruppe aus kartellrechtlichen Gründen von ihren bisherigen Titeln im Verbreitungsgebiet der „Sächsischen Zeitung“. Die bisher zu MADSACK gehörenden „Dresdner Neuesten Nachrichten“ (DNN) werden von der Dres-dener Medien GmbH übernommen, die „Döbelner Allgemeine Zeitung“ und der „Sach-senSonntag Döbeln“ von der Döbelner Medien GmbH. Gesellschafter beider überneh-menden Firmen sind der Verleger Ernst Andreas Pfingsten und der Betriebswirt Werner Heyer.

(Quelle: bdzv.de, 09.04.2024)

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Verlage und Postfirmen aus der Region Stuttgart übernehmen BWPOST

Ein Konsortium der Zeitungsverlage Waiblingen (ZVW) und Röhm-Medien aus Sindel-fingen sowie der Postfirmen BWPOST Böblingen und BWPOST Rems-Murr hat zum 28. März 2024 die Mehrheit der BWPOST GmbH & Co. KG in Stuttgart inkl. deren Töchter BWPOST Ludwigsburg GmbH und BWPOST Esslingen GmbH & Co. KG übernommen.

Mit jahrelanger Erfahrung im Post- und Logistikbereich wollen die Käufer die Unter-nehmen und die Marke BWPOST stärken. Im Zuge der Übernahme wird eine engere Ver-bindung innerhalb der BWPOST-Gruppe und damit ein noch stärkeres Angebot für alle Post- und Versandkunden im Großraum Stuttgart erreicht.
Die BWPOST GmbH & Co. KG und ihre Töchter sollen in ihrem Kernbereich – dem priva-ten Postmarkt – weiter gestärkt werden. Alle Kunden werden wie gewohnt bedient. Neuer Geschäftsführer in Stuttgart und Ludwigsburg wird Hr. Zenobiusz Urbanczyk. In Esslingen bleibt Hr. Eyüp Günes Geschäftsführer.

Die BWPOST-Gruppe verarbeitet kumuliert über 90 Millionen Postsendungen im Jahr. Kunden der Gruppe sind insbesondere Banken, Behörden, Gerichte, Unternehmen und Selbstständige, aber auch Privatpersonen aus dem Großraum Stuttgart, für die eine weltweite Zustellung von Post und Paketen übernommen wird.

(Quelle: RöhmMedien, PM 04.04.2024)

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IV. Aus den Verbänden

Theodor-Wolff-Preis 2024: Jury nominiert 15 Beiträge u.a. aus der Augsburger Allgemeinen, den Nürnberger Nachrichten und der Süddeutschen Zeitung

Die Jury für den Journalistenpreis der Digitalpublisher und Zeitungsverleger – Theodor-Wolff-Preis (TWP) hat 15 Beiträge für die renommierteste Auszeichnung nominiert, die die Zeitungsbranche zu vergeben hat.

In der Kategorie Reportage wurden nominiert: Sean-Elias Ansa, „Mein Leben auf der Straße“ (wochentaz, Berlin), Issio Ehrich, „Generäle an die Macht!“ (Die Zeit, Ham-urg), Tanja Stelzer, „Ich muss noch etwas sagen“ (Die Zeit, Hamburg).

Die Nominierten in der Kategorie Bestes lokales Stück sind: Fabian Huber, „On the Road“ (Augsburger Allgemeine), Tobi Lang, „Krieg unter Kindern: Warum stach ein 13-Jähriger in Nürnberg brutal auf einen Gleichaltrigen ein?“ (Nürnberger Nachrichten), Tobias Schmidt und Leon Grupe, „LNG und Windparks: Was macht Robert Habeck mit seinen Küsten?“ (Neue Osnabrücker Zeitung).

Für die Kategorie Bestes lokales Digitalprojekt nominierte die Jury: Helen Krueger-Janson, „Wem gehört das Wasser?“, sowie Jonathan Lindenmaier, Maria-Mercedes Hering und Fabian Kluge, „Dein Wahl(rund)gang – Eine interaktive Stadtführung zur Landtagswahl in Bayern (beide Augsburger Allgemeine Online), Agnes Polewka „WeiterLeben – Der Nachrufe-Podcast des ‚Mannheimer Morgen‘ für die Regi-on“ (Mannheimer Morgen Online).

Als preiswürdig in der Kategorie Meinung wählte die Jury: Justus Bender, „Nation der Sensibelchen“, Helene Bubrowski, „Frohes neues Jahr“, Harald Staun, „Fossile Diskurse“ (alle Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung).  

Die Nominierten beim Thema des Jahres „Der Nahostkonflikt und Deutschland – Die geforderte Gesellschaft“ sind: Thilo Adam, „Sie behaupten, es sei Widerstand“ (Zeit Online, Hamburg), Peter Richter, „Das Problemtuch: Von ‚Kufiya‘ zu ‚Palästinenser-tuch‘ und zurück“ (Süddeutsche Zeitung, München), Joshua Schultheis und Nicholas Potter, „Tweets gegen
Israel“ (Jüdische Allgemeine, Berlin).

Die eigentlichen Preisträgerinnen und Preisträger der vom BDZV getragenen Auszeichnung werden erst am Tag der Preisverleihung in Berlin gewählt und am Abend bekannt gegeben. Die feierliche Verleihung des Theodor-Woff-Preises findet am Abend des 11. September in Berlin statt. Dann wird auch bekanntgegeben, wer von den Nominierten die Auszeichnung in den einzelnen Kategorien erhält.  

An der Ausschreibung hatten sich rund 450 Journalistinnen und Journalisten beteiligt. Der Preis ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert.  

Mitglieder der Jury sind Nico Fried (Politikchef Stern), Lars Haider (Chefredakteur Hamburger Abendblatt), Stefan Kornelius (Ressortleiter Politik Süddeutsche Zei-tung), Julia Lumma (Chefredakteurin und Geschäftsleitung Content VRM), Anna Petersen (Mitglied der Chefredaktion Mitteldeutsche Zeitung, Jury-Vorsitz), Benjamin Piel (Chefredakteur Mindener Tageblatt), Anja Reich (Chefin Dossier Berliner Zei-tung), Julia Schaaf(Redakteurin Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung), Ulrike Winkelmann(Chefredakteurin taz).
Zu neuen Mitgliedern des Kuratoriums gewählt wurden Lambert Lensing-Wolff, Verleger Lensing Media und Vorstand Ressort Journalismus beim BDZV, sowie Prof. Dr. Wiebke Möhring, Prorektorin und Professorin für Print- und Online-Journalismus an der TU Dortmund. Sie folgen auf Prof. Dr. Beate Schneider und Prof. Dr. Bernd Sösemann. Vorsitzender des Gremiums ist Helmut Heinen, Herausgeber der Kölnischen Rundschau.

Der Theodor-Wolff-Preis erinnert an den langjährigen Chefredakteur des legendären Berliner Tageblatts, Theodor Wolff (1868 – 1943). Wolff musste 1933 vor den Nazis ins französische Exil fliehen, wurde dort verhaftet und der Gestapo ausgeliefert und starb 1943 im Jüdischen Krankenhaus in Berlin.

Die Namen der rund 500 Preisträger seit 1962 sowie Details zum Preis finden Sie im Internet unter www.theodor-wolff-preis.de.

(Quelle: BDZV, PM 10.04.2024)

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„Wir alle sind zu wertvoll für Hass!“: Bayerisches Bündnis für Toleranz startet Online-Kampagne

Unter dem Titel #zuwertvollfuerhass – Gemeinsam für Respekt und Toleranz im Netz startet das Bayerische Bündnis für Toleranz mit seinen über 90 Mitgliedsorganisatio-nen eine mehrteilige Online-Kampagne gegen Hass und Hetze im Netz.

Der VBZV unterstützt das Bündnis seit seiner Gründung im Jahr 2005.

Der erste Teil der Kampagne ist ab sofort auf www.bayerisches-buendnis-fuer-toleranz.de zu sehen. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) teilt das Video ebenfalls ab heute auf YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=KR_WmLsSF_s) und in ihren sozialen Netzwerken (z.B auf Instagram https://www.instagram.com/blm_bayern/).

„Geben wir Hass keinen Raum“, so Landesbischof Christian Kopp, der Sprecher des Bündnisses. „Nicht in uns. Nicht in unserem Umfeld. Nicht als Betroffene. Nicht als Tä-ter. Wir alle sind zu wertvoll für Hass!“

In kurzen Videoclips kommen Menschen zu Wort, die von digitaler Hasskriminalität be-troffen sind und etwas gegen diesen Hass unternehmen wollen. Den Auftakt machen der Landtagsabgeordnete Florian Siekmann, die stellvertretende Vorsitzende Nesrin Gül von der Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten und Integrationsbeiräte Bayerns, der Vorsitzende des Verbands jüdischer Studenten in Bayern Michael Movchin und der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien Dr. Thorsten Schmiege.

Die Reihe will aufmerksam machen, welch erschreckendes und demokratiegefährden-des Ausmaß diese Entwicklung inzwischen angenommen hat, die Privatpersonen jegli-chen Alters ebenso betrifft wie Personen des öffentlichen Lebens. Zugleich macht die Kampagne Mut, diesen Hass nicht passiv zu erdulden, sondern ihn gemeinsam zu bekämpfen. Eine Möglichkeit ist, Hass und Hetze online zu melden, verschiedene Anlauf-stellen finden sich hier: https://www.bayern-gegen-hass.de.

(Bayerisches Bündnis, PM vom 11.04.2024)

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